Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Pädagogik bei Beeinträchtigungen der körperlich-motorischen Entwicklung

Aktuelles - ReWiKs 2. Förderphase

Hier finden Sie Aktuelles aus der zweiten Förderphase des ReWiKs-Projekts.

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Aktuelle Termine für 2024:

Wir bieten unsere bewährten Schulungen Freiraum-Begleitung und ReWiKs-Lots*innen sowie unsere kurzen Materialschulungen für das ReWiKs-Medienpaket und die offenen Foren auch in 2024 an. Termine unter nachfolgendem Link.

https://hu.berlin/rewiks-termine-2024

Veröffentlichungen der zweiten Förderphase des Projekts finden Sie auf Zenodo:

Vorträge, Poster, Positionspapiere, Konzepte und Studienergebnisse

https://zenodo.org/communities/rewiks/

 ReWiKs-Kanal der zweiten Förderphase auf Instagram:

https://instagram.com/rewiks_projekt

Zugang zum ReWiKs-Medienpaket beantragen:

https://www.sexualaufklaerung.de/rewiks-plattform/

 

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Dezember 2023

Ausblick auf Aktivitäten des Projektes in 2024

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Auch wenn das Projekt offiziell endet, bieten wir noch eine Reihe an bewährten Formaten in 2024 an. Viele der Angebote sind weiterhin kostenfrei. Die ReWiKs-Lots*innen-Schulung wird kostenpflichtig angeboten. Eine Übersicht der Termine und Informationen zur Anmeldung zu den Angeboten in 2024 finden Sie hier: https://hu.berlin/rewiks-termine-2024

 


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November 2023

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Am 30.11.2023 fand die digitale ReWiKs-Abschlusstagung statt. Unter dem Motto: „ReWiKs – Das war erst das Vorspiel!“ kamen über 150 Personen aus ganz Deutschland zusammen, um aktuelle Perspektiven aus der Forschung und Praxis auf die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen in der Eingliederungshilfe zu diskutieren.

Nach kurzen Impulsbeiträgen von ReWiKs-Mitarbeiter*innen und Kooperationspartner*innen zu den Erkenntnissen der einzelnen Projektbereiche, konnten sich die Tagungs-Teilnehmer*innen in zwei Workshop-Durchgängen mit Forschungsergebnissen und sexualitätsspezifischen Themenfeldern auseinandersetzen oder auch an einer Medienpaket-Schulung teilnehmen. Es gab Workshops in Leichte Sprache und Alltagssprache. Zudem konnten sich die Tagungsteilnehmer*innen eine digitale Posterausstellung anschauenWir danken allen Teilnehmenden, die sich in den spannenden Diskussionen beteiligt und zur Vernetzung von Akteur*innen beigetragen haben.
Die Ergebnisse der Workshops können Sie hier einsehen: Link zum Padlet

Die Vortragsfolien sind auf Zenodo dokumentiert: https://zenodo.org/communities/rewiks

 

Aktionstag "Sexualität. Selbst bestimmt." am 15.11.23

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Am 15.11.23 fand ein Aktionstag zum Thema Behinderung, Sexualität und Selbstbestimmung der Fürst Donnersmarck-Stiftung in Kooperation mit dem Projekt ReWiKs im P.A.N-Zentrum in Berlin Frohnau statt.

Die Veranstaltung war inklusiv geplant und wurde durch einen Vortrag von Christiane Biller-Pech und eine Filmvorstellung gerahmt. Danach bestand die Möglichkeit verschiedene Workshops zu besuchen. Es wurden Workshops in einfacher Sprache für Klient*innen durch pro familia Berlin angeboten. Das Projekt ReWiKs, Katja Stolte und die Ombudsfrau der Fürst Donnersmarck-Stiftung boten Workshops für Fachkräfte in Alltagssprache an. An der Materialausstellung nahmen pro familia, ReWiKs, die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe teil.

Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, wie wichtig der Austausch zum Thema selbstbestimmte Sexualität sowohl für Fachkräfte in der Eingliederungshilfe als auch für Klient*innen in der Eingliederungshilfe ist.

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Oktober 2023

ReWiKs-Medienpaket: Schulung für Fachkräfte in Berlin

Am 27.10.23 lernten 16 Fachkräfte aus der Fürst Donnersmarck-Stiftung in Berlin in einer Schulung im Präsenzformat das ReWiKs-Medienpaket kennen.

Die Stiftung hat sich der Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und Mehrfachbeeinträchtigungen verschrieben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Angeboten für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und der Forschung zur neurologischen Rehabilitation. https://www.fdst.de

Die Veranstaltung bot die Möglichkeit für einen interessierten Austausch aller Beteiligten.

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September 2023

ReWiKs-Abschlusstagung für Projektbeteiligte: ein großer Erfolg!

Am 26.09.23 fand die inklusive ReWiKs-Abschlusstagung für Projektbeteiligte in Berlin statt. Unter dem Motto: „ReWiKs – Wir sind gekommen, um zu bleiben!“ kamen über 100 Personen aus ganz Deutschland zusammen, um sich auszutauschen, sich oftmals das erste Mal live zu begegnen und in diesem feierlichen Rahmen gemeinsam darüber nachzudenken, wie das Thema sexuelle Selbstbestimmung in Wohneinrichtungen vorangebracht werden kann. In einem Hörsaalgespräch und einer Posterausstellung erfuhren die Teilnehmenden mehr über die Ergebnisse des ReWiKs-Projekts. In einem World Café und Workshops konnten verschiedene Themen vertieft werden. Die Tagung war getragen von einer konstruktiven und positiven Stimmung. Wir sagen danke an alle Teilnehmenden, die die Tagung so bunt gemacht haben und an die BZgA, die die Tagung finanziert hat.

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Neugierig auf die Projektergebnisse? Unsere digitale Abschlusstagung zum Projektende findet am 30.11.23 statt! Seien Sie gerne dabei und melden sich heute noch an. Mehr Infos: https://hu.berlin/rewiks_digital

 

save the date: 15.11.23 - Aktionstag "Sexualität. Selbstbestimmt." der Fürst Donnersmarck-Stiftung in Kooperation mit ReWiKs

Am 15.11.23 findet in Berlin Frohnau ein inklusiver Aktionstag statt.
Der Einstieg wird mit einem Vortrag und einem Film gestaltet. Im Anschluss gibt es Workshops und Reflexionsräume für Mitarbeitende und Klient*innen aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Auf einem "Markt der Möglichkeiten" werden verschiedene Aktivitäten und Materialien vorgestellt. Weitere Informationen können Sie dem Flyer entnehmen. Flyer herunterladen

Eine Anmeldung ist ab sofort bis 31.10.23 per E-Mail möglich: m.mirwald@fdst.de

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Open Access: Publikationen des ReWiKs-Projekts in der Schweizerischen Zeitschrift für Heilpädagogik (SZH)

In der neuen Ausgabe derSZH geht es um Behinderung und Sexualität. Zwei Beiträge in der Ausgabe wurden von Mitarbeiter*innen des ReWiKs-Teams und einer Teilnehmerin einer Freiraum-Gruppe verfasst:

Ingy El Ismy und Sven Jennessen haben einen Artikel zum Thema Behinderung, Sexualität und das männliche Selbstbild im Kontext differenter Körper geschrieben. Hierbei wird vor allem der Frage nachgegangen, inwieweit gesellschaftliche Männlichkeits- und Behinderungsbilder auf das körperliche Selbstbild von Männern mit körperlicher Beeinträchtigung wirken. Der Artikel kann hier kostenfrei eingesehen werden: https://doi.org/10.57161/z2023-06-07

Katarina Prchal hat gemeinsam mit einer Teilnehmerin aus einer Freiraum-Gruppe den Artikel zu Behinderung und Sexualität in der DDR und heute geschrieben. Im Artikel geht es vor allem um das Reden über Sexualität und Behinderungen, das Ausleben von Sexualität trotz Behinderungen und die Selbstverständlichkeit der Sexualität bei Behinderungen in der DDR und über die Möglichkeiten der sexuellen Selbstbestimmung heute. Der Artikel kann hier kostenfrei eingesehen werden: https://doi.org/10.57161/z2023-06-08

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Sensible Räume für queere Personen schaffen – Austausch und Materialien für Fachkräfte der Eingliederungshilfe und Sozialpsychiatrie

Am 07.09.2023 fand ein Web-Seminar beim Evangelischen Fachverband für Teilhabe (BeB) in Kooperation mit dem Projekt NRW LSBTIQ* inklusiv und ReWiKs statt. Es ging um die Schaffung sensibler Räume für queere Personen im Kontext der Eingliederungshilfe und sollte Fachkräften einen Einblick in die Studienlage beider Projekte, aber auch einen Ort zum Austausch und Kennenlernen von Materialien zur Schnittstelle Behinderung und Queerness geben. Dieses Web-Seminar richtete sich an Fachkräfte der Eingliederungshilfe (Wohnen und Arbeit) und Sozialpsychiatrie, aber auch an andere am Thema interessierte Fachpersonen.

Das Projekt NRW LSBTIQ* inklusiv stellte eigene Studienergebnisse zu Lebenswirklichkeiten und Problemlagen von LSBTIQ* mit Behinderung in Deutschland vor und führte in grundsätzliche Begrifflichkeiten und Definitionen zu Queerness im Kontext von Behinderung ein. Die Abschluss- und Kurzberichte des Projekts zu den Studienergebnissen können sowohl in Alltags- als auch Leichte Sprache hier gefunden werden: https://www.lsbtiq-inklusiv.nrw

Das ReWiKs-Projekt stellte Erfahrungen und intersektionale Erkenntnisse aus dem Projektkontext vor. Auf eine kurze Einführung zum Intersektionalitätskonzept folgte eine Darstellung spezifischer Erfahrungen zum Thema Queerness aus den Freiraum-Gruppen und aus der kürzlich beendeten Kurzbefragung zur Bedeutung und zum Umgang mit dem Thema "sexuelle Selbstbestimmung" in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Die Präsentation finden Sie hier: https://doi.org/10.5281/zenodo.8332601

An die beiden Input-Präsentationen schloss sich ein Austausch der Teilnehmer*innen in Breakout-Räumen an. In den Kleingruppen wurden u.a. diskutiert, inwieweit die eigene Institution auf Ebenen der Haltung, Strukturen und Praktiken als queersensibel eingestuft werden kann. Dafür wurde die von NRW LSBTIQ* inklusiv erstellte „Checkliste queersensibel" als Grundlage verwendet. Mit den Reflexionsfragen in der Checkliste kann die eigene Institution aus einer queer-freundlichen und -sensiblen Perspektive näher betrachtet werden. Die Checkliste finden Sie hier: https://www.lsbtiq-inklusiv.nrw/files/lsbtiq/pdf/checkliste-queersensibel.pdf

Die Ergebnisse der Kleingruppen wurden im Plenum vorgestellt. Es zeigte sich, dass in der Eingliederungshilfe häufig weiterhin ein hoher Bedarf besteht, die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen in Wohnangeboten der EGH als Grundrecht auf den Ebenen der Haltung, Strukturen und Praktiken zu etablieren. Das Thema Queerness verdient dabei besondere Aufmerksamkeit, um bei Weiterentwicklungen nicht vergessen zu werden. Für die Kooperation mit dem BeB und dem Projekt NRW LSBTIQ* inklusiv bedankt sich das ReWiKs-Team ganz herzlich.

 

August 2023

Erfolgreich abgeschlossene Kurz-Befragung in Einrichtungen der Eingliederungshilfe

Die von uns durchgeführte Befragung erreichte einen bundesweiten Rücklauf von 745 Fragebögen. Vielen Dank allen Teilnehmenden! Wir werden Sie noch in diesem Jahr über die Ergebnisse informieren. Den aktuellen Stand der Befragung können Sie hier nachvollziehen: https://hu.berlin/kurzbefragung-rewiks

 

ReWiKs beim „Runden Tisch LSBTIQ* inklusiv NRW“

Der Runde Tisch LSBTIQ* inklusiv NRW lud erstmalig gemeinsam mit queerhandicap e.V. und dem LSVD NRW e.V. zu einer gemeinsamen Veranstaltung am 16.08.23 nach Düsseldorf ein. Mehr als 35 interessierte Personen, Organisationen, Projekte und Interessenvertretungen aus dem Bereich Queer, Handicap, Teilhabe, Selbsthilfe, Beratung und Förderung nahmen teil. Ziel war es in einem barrierefreien Rahmen interessante Projekte und Initiativen vorzustellen. Zu Beginn stellten zwei Projekte ihre Arbeit im Bereich LSBTIQ* & Inklusion vor. Dazu gehörten RICHTIG AM RAND, ein offener Kreis von queeren Menschen (LSBTIQ*) mit Behinderung mit und ohne Partner. https://www.richtigamrand.de

Daneben stellte das Psychosoziale Beratungsangebot für schwersthörige und gehörlose Menschen der Aidshilfe Duisburg/Kreis Wesel e.V. seine Arbeit vor. Gemeinsam mit JES NRW e.V. erstellten sie Videoserie in Gebärdensprache, die den Zugang zur Selbsthilfe erleichtern soll. https://aidshilfe-duisburg-kreis-wesel.de

Carina Bössing und Katarina Prchal vom Projektteam ReWiKs stellten das Format „Freiraum: Sexualität + ICH“ (kurz: Freiraum-Gruppen) vor. Auf Basis empirischer Befunde zum Zusammenhang von Queerness und Behinderung wurden im Vortrag qualitative Daten vorgestellt, die im Rahmen des Forschungsprojekts ReWiKs erhoben wurden, um die vielfältigen Diskriminierungserfahrungen aber auch Strategien der Befragten für eine erfüllte queere Identität zu verdeutlichen. Der Vortrag wurde in einfacher Sprache gestaltet und ermöglichte zu jedem Zeitpunkt Nachfragen und Diskussionen. Bei den anschließenden Workshops konnten die Teilnehmer*innen im Workshop „Freiraum-Gruppen“ Impulse für die eigene Arbeit und der Möglichkeit zur Vernetzung zum Thema Sexualität, Queerness und Behinderung erhalten.

Der Vortrag kann hier heruntergeladen werden: https://zenodo.org/record/8282679

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Juli 2023

NEUE kostenfreie und geprüfte Materialien: Trans-Gender in Leichter Sprache erklärt als PDF

Im Projekt ReWiKs wurde ein weiteres Info-Material in Leichter Sprache entwickelt, das nun fertig gestellt und veröffentlicht wurde.

Das Thema ist trans-gender. In einem ausführlichen Text wird erklärt:

  • Was ist trans-gender?
  • Welche Veränderungen kann es im Leben von trans-gender Menschen geben?
  • Und was bedeutet das Wort trans*?

Dazu sind bundesweite und Berliner Beratungsstellen aufgelistet, an die sich trans-gender Menschen wenden können und weitere Links zu Internetseiten, die über das Thema informieren.

Zusätzlich wurde eine Kurzversion erstellt, die sich auf die wichtigsten Erklärungen beschränkt und ebenso eine Liste mit den Beratungsstellen und Internetseiten enthält.

Beide Materialien sind frei zugänglich unter folgenden Links erhältlich:

Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten und besonders die beiden Prüfer*innen!

 

NEU: offenes ReWiKs-Forum für Fachkräfte zum Thema "Sexuelle Selbstbestimmung - gut vernetzt!" - Vernetzung zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung am 1.9.23

Vernetzung zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung hat eine hohe Relevanz für Fachpersonen und Interessierte. Um Vernetzung nachhaltig und gewinnbringend zu organisieren, bedarf es Strukturen und Ressourcen auf organisationaler und personeller Ebene.

In diesem Forum diskutieren wir gute Vernetzungserfahrungen sowie Wünsche und Bedarfe aus der Sicht der Teilnehmenden.

  • Wie gelingt Vernetzung auch dauerhaft?
  • Wo sind Stolpersteine und Herausforderungen?
  • Welche Plattformen bieten sich an oder wollen entwickelt werden?

Eine Anmeldung ist bald über diesen Link möglich: https://www.katho-nrw.de/rewiks-foren oder eine formlose Anmeldung an Andreas Nitsche: a.nitsche@katho-nrw.de

Eine Auflistung der kommenden ReWiKs-Foren finden Sie hier: https://hu.berlin/rewiks-foren

 

Abschlussarbeit prämiert: "Das männliche Selbstbild im Kontext von Körperbehinderungen" von Ingy El Ismy

Die hervorragende Abschlussarbeit unserer Kollegin Ingy El Ismy wurde in der Schriftenreihe des Instituts für Rehabilitationswissenschaften veröffentlicht.

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Die Arbeit ist hier als Volltext verfügbar: El Ismy, Ingy (2023). Das männliche Selbstbild im Kontext von Körperbehinderungen. Humboldt-Universität zu Berlin. https://doi.org/10.18452/26022

Herzlichen Glückwunsch!

 

ReWiKs-Lots*innen: Mulitplikator*innen-Schulungen 2023 abgeschlossen

An vier Standorten wurden im Jahr 2023 die ReWiKs-Lots*innen-Schulungen angeboten. Der regionale Fokus lag dabei auf den neuen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Am 22.06.23 endete mit dem Abschlusstag in Jena die letzte der vier Fortbildungsreihen.

Mit dem ReWiKs-Medienpaket und weiteren Impulsen für die sexualfreundliche Weiterentwicklung ihrer Organisation gehen die neuen ReWiKs-Lots*innen motiviert und engagiert zurück in ihr Arbeitsfeld.

Wir wünschen allen Lots*innen viel Erfolg und Schaffenskraft bei der Umsetzung ihrer selbstgesteckten Ziele und freuen uns sie bei den weiteren Vernetzungsangeboten in der zweiten Jahreshälfte wiederzusehen.

Danke an unsere regionalen Kooperationspartner!

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Juni 2023

Vorankündigung - Veranstaltung am 7. September 2023:

"Sensible Räume für queere Personen schaffen – Austausch und Materialien für Fachkräfte der Eingliederungshilfe und Sozialpsychiatrie"

Zusammen mit dem Projekt "NRW LSBTIQ* inklusiv" und organisiert durch den evangelischen Fachverband für Teilhabe (BeB) veranstaltet das ReWiKs-Projekt ein gemeinsames Web-Seminar für Fachkräfte.

Anmeldung und Programm hier: https://beb-ev.de/veranstaltung/queerness-und-behinderung

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Projekt ReWiKs in Salzburg

Dritter Trinationaler Workshop: Partizipative Forschung in der Sozialen Arbeit

Vom 14. bis 16. Juni fand in diesem Jahr der dritte trinationale Workshop zur partizipativen Forschung in Salzburg mit dem Thema «Empowerment in der partizipativen Forschung» statt. Drei Tage lang wurden verschiedene Beiträge aus Österreich, der Schweiz und Deutschland zu unterschiedlichen Themen aus der Sozialen Arbeit, der Rehabilitation und der Politik präsentiert und diskutiert.

In dieser wertschätzenden und konstruktiven Atmosphäre stellten wir den partizipativen Forschungsprozess in unseren Freiraum-Gruppen zur Diskussion. Im Fokus unserer Präsentation standen die Gelingensfaktoren und Herausforderungen des Forschungsprozesses. Die Teilnehmer*innen in unserem Panel zeigten sich einerseits beeindruckt von unseren Ansätzen zur Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und betrachteten andererseits den Grad der Teilhabe der Freiraum-Begleiterinnen und der Freiraum-Teilnehmer*innen an unserem Vorgehen kritisch.

Einen sehr positiven Eindruck hat die Präsentation eines partizipativen Forschungsprojektes des Stadtteillabors Bochum-Hustadt hinterlassen. Dieses Projekt wurde sowohl von den akademischen Forscherinnen als auch von den Stadteilforscherinnen vorgestellt. Die Stadtteilforscherinnen interviewen Bewohner*innen in Hustadt zu ihren Bedarfen und Wünschen und entwickeln gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und Studierenden unterschiedliche gesundheitsfördernde Interventionen, Kampagnen sowie Filmprojekte.

Link zum Stadtteillabor Hustadt: https://www.hs-gesundheit.de/stadtteillabor-hustadt

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Stadtteilforscherinnen und ReWiKs-Mitarbeitende

 

Die Tagung gab uns als Forscherinnen aus den Freiraum-Gruppen die Möglichkeit, Kontakte zu anderen partizipativ Forschenden zu knüpfen und Inspirationen für unsere Forschungsarbeit mitzunehmen.

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(KPr, IEl)

 

Mai 2023

Projekt ReWiKs auf der Berliner Werkstatt Partizipative Forschung 2023 in Berlin

Die "Berliner Werkstatt Partizipative Forschung" bietet allen partizipativ Forschenden sowie an partizipativer Forschung interessierten Personen im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, sich über partizipative Forschung auszutauschen. Nach drei Jahren Pandemie fand die Veranstaltung am 3. März 2023 erstmalig wieder in Präsenz an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin (KHSB) statt.

Wie bereits im letzten Jahr nahm das Projekt ReWiKs an der Tagung teil. Im Rahmen einer Posterpräsentation wurde das partizipative Vorgehen bei der Evaluation der Freiraum-Gruppen vorgestellt. Die beiden Projektmitarbeiterinnen Ingy El Ismy und Carina Bössing wurden dabei von Helene Einfeldt (Forschungspraktikantin) unterstützt. Die zahlreichen Rückfragen sowie der angeregte Austausch mit den Tagungsteilnehmer*innen zeugten von einem großen Interesse an partizipativen Forschungsformaten und unterstreichen noch einmal die Relevanz der Beteiligung von Menschen mit Lernschwierigkeiten an der Forschung. Die ReWiKs-Mitarbeiterinnen konnten viele wertvolle Impulse für die eigene Forschungsarbeit mitnehmen.
Die Dokumentation der Tagung sowie weitere Informationen sind seit Mai online auf der Homepage der KHSB abrufbar:

https://www.khsb-berlin.de/en/node/291334

Das gezeigte Poster kann hier heruntergeladen werden:

https://zenodo.org/record/7990737

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(CBö)

April 2023

Aktuelles aus der Evaluation der ReWiKs-Lots*innen Fortbildungen – Zur Einschätzung der fachlichen Kenntnisse der Fortbildungsteilnehmenden

Wie wirkt die ReWiKs-Lots*innen Fortbildung? Wie verstehen die Teilnehmenden ihre Rolle als ReWiKs-Lots*in und welche organisationalen Veränderungen hinsichtlich der Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen werden durch die Fortbildung angestoßen? Diesen Fragen geht die Evaluation der Fortbildung nach. Die Evaluation erfolgt mittels Fragebogenerhebung zu drei Zeitpunkten (Beginn, Ende und sechs Monate nach der Fortbildung). Zudem wurden qualitative leitfadengestützte Interviews mit elf der ehemaligen Fortbildungsteilnehmenden geführt.
Über den zeitlichen Verlauf hinweg zeigt sich, dass die Einschätzung der eigenen fachlichen Kenntnisse in Bezug auf die Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen im Verlauf der Fortbildung zugenommen hat. Während vor Beginn der Fortbildung 36 % der Teilnehmenden ihre fachlichen Kenntnisse in Bezug auf die Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen (sehr) hoch einschätzten, sind es ein halbes Jahr nach Abschluss der Fortbildung 56 % (siehe Grafik).

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Auch in den Interviews wird von den Befragten der positive Einfluss der Fortbildung im Hinblick auf die eigene Fachlichkeit bestätigt. So berichten die Lots*innen, sich im Umgang mit dem Thema sicherer und handlungsfähiger zu fühlen. Das Thema Sexualität sei „einfach zu einer Selbstverständlichkeit geworden“. Zwei der Lots*innen geben an, nun besser „Rede und Antwort“ stehen zu können bzw. zu wissen, wie das Thema Sexualität in der Organisation „anzupacken ist“. Mit dem Medienpaket liegen ihnen Materialien vor, die diese Aufgabe unterstützen.
Die Ergebnisse sowohl der Fragebogenerhebung als auch der Interviews zeigen aber auch, dass in den Einrichtungen zahlreiche Hindernisse bestehen, die die Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen erschweren. Hier werden neben strukturellen Herausforderungen (z. B. fehlende zeitliche und personelle Ressourcen) vor allem unzureichende fachliche Kompetenzen und Haltungsfragen als erschwerende Faktoren hinsichtlich des Ziels der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen benannt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Prozess hin zur Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen eine Auseinandersetzung auf verschiedenen Ebenen erforderlich macht und einen umfassenden Organisationsentwicklungsprozess darstellt.

(LUr, CBö)

 

Aktionstag „Sexuelle Selbstbestimmung in der Eingliederungshilfe“ in Schwäbisch Gmünd

Am 28.4.2023 findet der inklusive Aktionstag „Sexuelle Selbstbestimmung in der Eingliederungshilfe“ in Schwäbisch Gmünd statt. Das Projekt Kommune Inklusiv Schwäbisch Gmünd lädt als Ausrichter Menschen mit Behinderungen, Fachkräfte, An,- und Zugehörige, sowie interessierte Bürger*innen zu einem bunten Mitmachtag rund um die "Leitlinien gelingender sexueller Selbstbestimmung" in das Kongresszentrum am Stadtgarten ein. Im Rahmen einer Online-Befragung durch das Forschungsprojekt ReWiKs hatten die Bürger*innen von Schwäbisch Gmünd die Möglichkeit, die inhaltliche Ausgestaltung mitzubestimmen. Auf diesem Wege ist ein buntes Programm aus Mitmach-Kursen, Vorträgen und Diskussionsrunden entstanden.

Die Idee, das Recht auf Sexualität von Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt zu setzen, kam bei regionalen Vernetzungstreffen im Nachgang der ReWiKs-Lots*innen Fortbildung auf. Dieser Impuls wurde durch den Inklusionsbeirat des Projektes Kommune Inklusiv engagiert aufgenommen und in Kooperation mit der Stiftung Haus Lindenhof, dem Forschungsprojekt ReWiKs, proFamilia und Caritas in die Tat umgesetzt.

(AN)

 

Kurz-Befragung: Bedeutung und Umgang mit dem Thema "sexuelle Selbstbestimmung" in Einrichtungen der Eingliederungshilfe

Herzliche Einladung zur Teilnahme!

Wir möchten mit einer bundesweiten Online-Befragung von Mitarbeiter*innen von Einrichtungen der Eingliederungshilfe herausfinden ...

  • ... wie bedeutsam das Thema sexuelle Selbstbestimmung von erwachsenen Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen der Eingliederungshilfe ist
  • ... welche themenrelevanten Rahmenbedingungen in den Einrichtungen bestehen.

Die Kurz-Befragung läuft bis zum 11.08.2023. Sie nimmt max. 10 Minuten in Anspruch. Sie richtet sich an Mitarbeitende in Einrichtungen der Eingliederungshilfe.

Hier geht es zur Online-Umfrage: https://hu.berlin/umfrage361

Weitere Informationen finden Sie hier:  https://hu.berlin/info_umfrage361

 

Eine vergleichbare Befragung gab es in Deutschland noch nicht.

Seien Sie dabei und helfen uns mit Ihrer Stimme mehr über die Bedeutsamkeit sexueller Selbstbestimmung in der Eingliederungshilfe herauszufinden!

 

(TKr)

 

 

 

März 2023

Start der ReWiKs-Fortbildungen in vier neuen Bundesländern

Mit insgesamt 100 Anmeldungen sind die Durchläufe der ReWiKs-Lots*innen Fortbildungen 2023 gestartet. Der Fokus der Fortbildungen liegt auf der Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung in Wohnangeboten der EGH mit Hilfe des ReWiKs-Medienpaketes. Im ersten Teil der Fortbildungen werden die Teilnehmenden aus den Regionen Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt in fünf Web-Seminaren geschult. In den heterogenen Fortbildungsgruppen finden sich Vertreter*innen unterschiedlicher Träger und Professionen. Neben Fachkräften aus Wohnangeboten sorgen Berater*innen und Mitarbeitende von WfbM für vielfältigen Austausch und facettenreiche Perspektiven auf das Thema. Dies ermöglicht einen „Blick über den Tellerrand“ der eigenen Organisation. Die Teilnehmenden sind hoch motiviert und bringen Bewegung in ihre Organisationen. Es gilt, auf unterschiedlichen Wegen Haltungen, Strukturen und Alltagspraxis zu reflektieren und persönliches sowie organisationales Lernen zu aktivieren, um zu einem „Mehr an sexueller Selbstbestimmung“ in der Organisation zu gelangen. Im April, Mai und Juni treffen sich die zukünftigen ReWiKs-Lots*innen dann in ihrer Region, um beim abschließenden Präsenztag intensiv mit dem Medienpaket an Themen der sexuellen Selbstbestimmung zu arbeiten.

(AN)

 

Februar 2023

Aktuelles aus den Freiraum-Gruppen: Kick-Off neuer Schulungen für Freiraum-Begleiter*innen

Neun Freiraum-Gruppen laufen momentan bundesweit und werden von Freiraum-Begleiter*innen gemeinsam mit den Teilnehmer*innen der Freiraum-Gruppen gestaltet. In 2023 steht die Verselbständigung der Freiraum-Gruppen zunehmend im Fokus, sodass sich ReWiKs stückweise aus den Gruppen zurückziehen wird.

Ab Februar 2023 bieten die ReWiKs-Forscherinnen Schulungen zur Freiraum-Begleitung an. In den Schulungen werden interessierte Menschen zu Freiraum-Begleiter*innen ausgebildet, die sich mit Menschen mit Lernschwierigkeiten zu Themen wie Sexualität, Liebe, Partnerschaft und Selbstbestimmung austauschen und aufgrund dessen eine eigene Freiraum-Gruppe gründen möchten. Die Zielgruppe dieser Schulungen ist breit aufgestellt. Sowohl Menschen mit Lernschwierigkeiten, konkret z. B. Frauenbeauftragte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder andere Interessierte, als auch Fachkräfte der EGH, aus Bildungs- und Beratungsinstitutionen, Studierende (z. B. der Fächer Reha-, Sonder-, Heilpädagogik, Sexualwissenschaften u.a.) bzw. Auszubildende sowie Lots*innen und Freiraum-Teilnehmer*innen des ReWiKs-Projektes sind herzlich eingeladen, am Schulungsprogramm teilzunehmen.

Die Schulungen werden sowohl in einfacher Sprache als auch Alltagssprache jeweils in zwei Durchläufen im ersten Halbjahr angeboten. In der Schulung lernen die Teilnehmer*innen, wie sie eine Freiraum-Gruppe gründen und durchführen können, wie sie die Freiraum-Teilnehmenden bei ihrer sexuellen Selbstbestimmung unterstützen und wie dieser Prozess partizipativ gestaltet werden kann. In den Schulungsmodulen werden ebenfalls bisher ausgewertete Forschungsergebnisse zur Wirkung der Freiraum-Gruppen und die Perspektiven von bereits aktiven Freiraum-Begleiter*innen einbezogen. Auch die Nutzung des ReWiKs-Medienpakets ist Bestandteil der Schulungen sein.

Am 15. Februar 2023 startete der erste Durchlauf der Freiraum-Begleiter*innen-Schulung in Alltagssprache. Die Teilnehmer*innen lernten den theoretischen Rahmen von ReWiKs kennen und wurden in die Projektbereiche eingeführt. Die Forscherinnen konnten einen regen Austausch und viel Interesse wahrnehmen. Am 01. März 2023 findet das zweite Schulungsmodul gemeinsam mit einer Peer Freiraum-Begleiterin statt.

Weitere Informationen zur Freiraum-Begleiter*innen-Schulung in Alltagssprache finden Sie hier: https://hu.berlin/fr-schulung

Weitere Informationen zur Freiraum-Begleiter*innen-Schulung in einfache Sprache finden Sie hier: https://hu.berlin/fr-schulung-ls

(IE, KP)

 

Starke.Frauen.Machen: Ein Ende und Anfang zugleich

Einer der Kooperationspartner des Projektes ReWiKs ist Weibernetz e.V.; ein Verein, der sich seit vielen Jahren für die Interessen von Frauen mit Beeinträchtigungen einsetzt und stark macht. Die letzten 15 Jahre drehte sich bei Weibernetz alles rund um das Thema Frauenbeauftragte in Einrichtungen. Nun ist auch das letzte Projekt dazu Ende Januar 2023 ausgelaufen. Den Frauen vom Bundesnetzwerk Starke.Frauen.Machen, die nun die weitere Arbeit übernehmen, wünschen wir viel Kraft und Ausdauer!

Denn Arbeit gibt es noch genug: Frauenbeauftragte sind in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) seit 2017 bundesweit verpflichtend, aber für Wohnangebote der Eingliederungshilfe ist dies aktuell nur in drei Bundesländern der Fall (Thüringen, Rheinland-Pfalz und Bremen).

Eine bundesweite Etablierung von Frauenbeauftragten auch in Wohnangeboten ist vor dem Hintergrund der bereits 2014 erschienenen Umfrage zu den Gewalterfahrungen von Frauen, die in Wohneinrichtungen leben und der 2021 erschienenen Studie zu Gewaltschutzstrukturen in Einrichtungen (s. u.), ein notwendiges Ziel.

Es braucht Frauenbeauftragte auch in Wohnangeboten für eine Gewaltprävention und Gleichstellung von Frauen, denn sie sind direkte Ansprechpersonen von Frauen, die z. B. Gewalterfahrungen gemacht haben. Auch die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Partnerschaft gehört zum Spektrum von Frauenbeauftragten und zeigt weitere Schnittmengen in Bezug auf das Thema Sexualität und Selbstbestimmung zwischen dem Projekt ReWiKs und den Frauenbeauftragten in Einrichtungen.

Das ReWiKs-Team möchte sich von den bisherigen Projekt-Mitarbeiterinnen verabschieden: Ricarda Kluge, Riccarda Freund, Ursula Hansen, Peggy Turan und Franziska Keil.

* * * Danke für die Zusammenarbeit in den gemeinsamen Veranstaltungen und Inspirationen! * * *

Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Bundesnetzwerk der Frauenbeauftragten in Einrichtungen Starke.Frauen.Machen!

(SBü)

Eine Beschreibung der gemeinsamen Veranstaltungen mit dem ReWiKs-Projekt findet sich in der Aktuelles-Rubrik auf dieser Homepage im Monat November 2022.

Mehr zu Weibernetz e. V. und den durchgeführten Projekten zum Thema Frauenbeauftragte gibt es hier: https://www.weibernetz.de/frauen-beauftragte.html

Die Studie zu Gewalterfahrungen von Frauen, die in Einrichtungen leben, gibt es hier: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/gewalterfahrungen-von-in-einrichtungen-lebenden-frauen-mit-behinderungen-83144

Die Studie zu Gewaltschutzstrukturen für Menschen mit Behinderungen - Bestandsaufnahme und Empfehlungen gibt es hier: https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/75731

 

Januar 2023

Info-Veranstaltung für Frauen-Beauftragte

Am 28. Februar 2023 findet eine digitale Info-Veranstaltung für Frauen-Beauftragte statt. Dort werden die Freiraum-Gruppen und die Schulung für Freiraum-Begleitungen vorgestellt. Weitere Informationen finden Sie hier: https://hu.berlin/info-veranstaltung-fr-b

 

2022 – Rückblick auf ein erfolgreiches ReWiKs Jahr und Danke!

Im Jahr 2022 hat das Projekt ReWiKs viele Aktivitäten erfolgreich umsetzen können. In den Projektbereichen Material, Freiraum-Gruppen, Fortbildungen und Evaluation fanden eine Reihe an Veranstaltungen und Vernetzungsformaten statt:

• Materialschulungen für das ReWiKs-Medienpaket, für unterschiedliche Zielgruppen (Frauenbeauftragte, Fachkräfte der Eingliederungshilfe, Studierende und Fachkräfte aus Beratungseinrichtungen)

• mehrere „offene Web-Seminare“ für ReWiKs-Lots*innen in ganz Deutschland.

• regionale Vernetzungstreffen für ReWiKs-Lots*innen an den verschiedenen Fortbildungsstandorten („ReWiKs-Foren“) zum kollegialen Austausch über das Thema der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten

• über 30 Treffen der Freiraum-Gruppen in den verschiedenen Regionen, in denen sich Menschen mit Lernschwierigkeiten zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung austauschen können

• ein mehrtägiger, partizipativer Auswertungsworkshop mit Teilnehmenden der Freiraum-Gruppen in Berlin

An dieser Stelle danken wir herzlich unseren bundesweiten und regionalen Kooperationspartnern. Sie sind es, die das Projekt durch Ihr Engagement erst in dieser Form möglich machen.

Aktivitäten des ReWiKs-Projekts in 2023

Auch für das kommende Jahr haben wir uns wieder diverse Ziele gesetzt, um das Thema sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten regional und bundesweit voranzubringen.

Der Fokus liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, Nachhaltigkeit, regionalen Ausweitung der Aktivitäten auf die neuen Bundesländer sowie dem Projektabschluss.

• Wir bieten digitale Fortbildungen für Mitarbeiter*innen in Einrichtungen der Eingliederungshilfe („ReWiKs-Lots*innen“) zum Themenbereich sexuelle Selbstbestimmung an mit Abschlussveranstaltungen in Präsenz. Anmeldung hier: https://www.katho-nrw.de/rewiks-lotsinnen

• Wir vernetzen uns bundesweit und regional mit verschiedenen Akteur*innen aus dem Bereich der sexuellen Bildung, Beratung und Einrichtung der Eingliederungshilfe. Wir bieten dazu digitale Austauschformate für Fachkräfte an (sog. „offene ReWiKs-Foren“). Anmeldung hier: https://www.katho-nrw.de/rewiks-foren

• Wir regen die Schaffung und nachhaltige Etablierung von Freiraum-Gruppen an. Dazu schulen wir in 2023 in digitalen Veranstaltungen sogenannte „Freiraum-Begleitungen“ (Personen, die die Gruppen aufbauen und organisieren). Informationen zur Schulung in einfacher Sprache hier: https://hu.berlin/fr-schulung-ls . Informationen zur Schulung für interessierte Personen in Alltagssprache: https://hu.berlin/fr-schulung

• Wir unterstützen die Durchführung von regionalen Veranstaltungen und Aktionstagen zum Thema „sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen“.

• Wir führen digitale Materialschulungen für interessierte Personen durch, in denen die Nutzung des ReWiKs-Medienpakets in der Praxis erläutert wird.

• Ursprünglich wurden die ReWiKs-Materialien für den Lebensbereich Wohnen von Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt. Wir prüfen die Übertragbarkeit der Materialien zur Anwendung auf andere Zielgruppen (z.B. Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen) und andere Settings (z.B. Beratungsangebote, Frauenbeauftragte in Einrichtungen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung).

• Wir führen eine Abschlusstagung mit allen Projektbeteiligten in Berlin durch. Voraussichtlich im November werden wir eine digitale Abschlussveranstaltung für alle interessierten Personen durchführen, in der wir über die Projektergebnisse berichten werden.

Eine Übersicht der Aktivitäten finden Sie auch auf diesem Info-Zettel:

PDF herunterladen

 

Neue Website von Svenja Steinke (Freiraum-Begleiterin in Berlin-Pankow)

Frau Steinke bietet eine Reihe von Workshops, Vorträgen und Beratung zu folgenden Themen an:
• Leben mit Persönlicher Assistenz
• Führungskompetenzen im Arbeitgebermodell
• Inklusion und Barrierefreiheit
• Kinderwunsch und Behinderung
• Beratung in schwierigen Lebenslagen
Auf der Webseite können Sie mehr zu Frau Steinke als Arbeitgeberin, Referentin und (Peer-)Beraterin sowie zu ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten erfahren. Sie berichtet auch von ihrer Arbeit als Freiraum-Begleiterin in der Freiraum-Gruppe Berlin-Pankow.
Link zur Webseite: https://svenjasteinke.de/

 

Dezember 2022

Anmeldung zur Schulung für Freiraum-Begleitungen gestartet!

Wollen Sie eine Freiraum-Gruppe gründen und begleiten? Nehmen Sie an unserer Workshop-Reihe zur Schulung von Freiraum-Gruppen-Begleitungen teil und profitieren Sie von unseren Erfahrungen und dem Austausch mit anderen Freiraum-Begleitungen von bereits laufenden Gruppen. Die kostenlose Veranstaltungsreihe besteht aus vier Terminen und einer Materialschulung. Alle Termine dauern 2,5 Stunden und finden online statt. Weitere Informationen erhalten Sie hier: https://hu.berlin/fr-schulung

 

Anmeldung für aktuelle Fortbildungsdurchläufe in 2023 gestartet!

Ab sofort können sich interessierte Fachkräfte aus dem Bereich Wohnen, Arbeit und Beratung für Menschen mit Behinderungen für die neuen Durchläufe der ReWiKs-Fortbildungen anmelden.

Weitere Informationen finden Sie hier: Link zur Fortbildungsseite

Anmeldungen über die Website der katho: https://www.katho-nrw.de/rewiks-lotsinnen

 

November 2022

Artikel Behinderung, Queerness und Sexualität

Ingy El Ismy, Sven Jennessen und Katarina Prchal haben einen Artikel zu intersektionalen Zusammenhängen und Erfahrungsberichten zum Thema "Behinderung, Queerness und Sexualität" in der Fachzeitschrift TEILHABE veröffentlicht. Der Artikel ist kostenfrei über die Homepage der Fachzeitschrift zu beziehen:

Link zum kostenfreien Download des Fachartikels

 

ReWiKs – Vernetzung im Bereich der sexuellen Gesundheit

Am 24.11.2022 fand das erste Vernetzungstreffen des Bochumer Modellvorhabens „Juwel – Sexuelle Gesundheit in Jungen Welten“ in Bochum statt. Das Modellprojekt wird vom Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum (WIR-Walk in Ruhr) durchgeführt. Sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Gesundheit sind Themen, die im gesamten Lebensverlauf relevant sind und eng miteinander in Verbindung stehen. Wenn es um „Vernetzung rund um sexuelle Gesundheit“ geht, darf ReWiKs also nicht fehlen. Als ReWiKs-Vertreter hat sich Andreas Nitsche aus dem Fortbildungsteam auf den Weg nach Bochum gemacht, um der Veranstaltung beizuwohnen. Es gab viele Impulse aus den Schnittstellen gelebter Alltagspraxis zwischen „jungen“ und „erwachsenen“ - Welten sexueller Gesundheit. In intensiven Arbeitsgruppen fand reger Austausch von Vernetzungspraxis statt. Am Flyer-Tisch konnten erstmalig die neuen ReWiKs-Karikaturen von Phil Hubbe glänzen und haben auf humoristischem Weg für Gesprächsanlass in den Pausen gesorgt. Das Vernetzungstreffen soll im kommenden Jahr verstetigt werden. Das engagierte Juwel-Team hat mit dieser Auftaktveranstaltung einen tollen Start organisiert, der Lust auf mehr macht. (Nit)

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ReWiKs auf der Jahrestagung der DIFGB in Oldenburg

Am 17.11.22 und 18.11.22 fand die Jahrestagung der DIFGB (Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft zur Förderung der Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.) in Oldenburg mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt im Kontext geistiger Behinderung“ statt.

Die Tagung wurde durch ausgewählte Beiträge ausgewiesener Expert*innen zu diesem Themenfeld gestaltet. Der erste Tag wurde durch Vorträge zur gesellschaftlichen Thematisierung sexualisierter Gewalt (Prof. Dr. Andresen), zur Häufigkeit sexualisierter Gewalt (Prof. Dr. Jud) und zur Entwicklung und Wirkung von Bildern für die Prävention für Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen (Prof. Dr. Kavemann) gerahmt.

Der zweite Tag begann mit einer Postersession von Nachwuchswissenschaftler*innen. Das ReWiKs-Projekt war mit einem Posterbeitrag zu den drei Handlungsfeldern Gewaltschutz, sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Bildung in besonderen Wohnformen unter der Zielperspektive von sexueller Gesundheit vertreten.

Screenshot des Posters.png

Poster herunterladen [PDF]

Die Vorträge des zweiten Tages behandelten rechtliche Aspekte aus Opfer- und Täterperspektive (Prof. Dr. Kestel) sowie den Zugang zur Rechtsprechung und notwendige Rahmenbedingungen für die Teilnahme von Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen an Gerichtsprozessen unter Nutzung von Maßnahmen der unterstützten Kommunikation (Dr. White & Thümmel). Den Abschluss bildete der Vortrag zur „SPEAK!“-Studie (Prof. Dr. Maschke) zur Erfahrung von sexualisierter Gewalt von Jugendlichen. Es zeigte sich, dass besonders Mädchen und auch Jugendliche mit Beeinträchtigungen sehr häufig von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Link zur Speak-Studie

 

Link zum Tagungsprogramm der Jahrestagung DIFGB

 

ReWiKs auf dem Bundeskongress der Deutschen Vereinigung für soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG)

Nach dreijähriger Pause durch die Corona-Pandemie fand vom 10. Bis 11. November 2022 der DVSG-Bundeskongress in Präsenz unter der Überschrift: "Gesellschaftlicher Wandel in Krisenzeiten – Herausforderungen für die gesundheitsbezogene Soziale Arbeit" in Kassel statt. An zwei Kongresstagen war ein vielseitiges und thematisch breites Programm in Foren, Impulsvorträgen und Posterpräsentationen zu erleben. Im Rahmen des Forums „Digitale Erreichbarkeit von Zielgruppen“ konnte ReWiKs gemeinsam mit Kooperationspartner*innen von donum vitae Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung während der Pandemiejahre 2020/21 an Beispielen aus den Themenfeldern „Beratung zu Fragen der Sexualität und Schwangerschaft“ sowie „selbstbestimmte Sexualität“ für ausgewählte Zielgruppen vorstellen und diskutieren.

Im Modellprojekt „HeLB-Helfen. Lotsen. Beraten.“ hat donum vitae bereits seit 2019 die Bedarfe versorgungsferner Zielgruppen genau betrachtet und niedrigschwellige Zugänge zur Beratung erprobt und implementiert. Die Corona-Krise wirkte in der Umsetzung der Angebote als Katalysator. Die Kontaktbeschränkungen legten die Beratung per Video nahe, um so die psychosoziale Versorgung in der Schwangerschafts- und Sexualitätsberatung zu sichern.

Das Projekt ReWiKs stellte die besonderen Herausforderungen im System der Eingliederungshilfe (EGH) vor und diskutierte insbesondere die Anpassung und Umstellung der Projektaktivitäten auf digitale Formate sowie die resultierenden Chancen und Herausforderungen mit Blick auf die Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in besonderen Wohnformen.

Die anschließenden Diskussionen verdeutlichten ein hohes Interesse an den Inhalten und Fragestellungen im Projekt HeLB und ReWiKs und führten zum Austausch von Erfahrungen und der Kontaktaufnahme zu anderen Einrichtungen in diesem Feld.

Link zum Tagungshomepage der DVSG

Link zum Projekt HeLB von donum vitae

 

Kooperationsveranstaltungen "ReWiKs" meets "Weibernetz"

Seit mehreren Monaten kooperieren Kolleginnen von Weibernetz e.V. mit dem ReWiKs-Projekt.

Weibernetz e.V. (Langname: Bundesnetzwerk von Frauen, Lesben und Mädchen mit Beeinträchtigung) ist eine bundesweite Selbstvertretungsorganisation von Frauen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen. Im Bundesnetzwerk sind die Landesnetzwerke und Koordinierungsstellen behinderter Frauen sowie weitere Organisationen Mitglied.

ReWiKs und Weibernetz verbindet Vieles, wobei das partizipative Arbeiten als Gemeinsamkeit besonders hervorzuheben ist. Das bedeutet, dass Menschen mit Behinderungserfahrungen aktiv in die inhaltliche Gestaltung und Organisation von Angeboten einbezogen werden. Dabei sind Empowerment, Selbstbestimmung und Selbstvertretung zentrale Aspekte dieser Arbeit.

Das ReWiKs-Projekt wird seit seiner Entstehung durch Weibernetz über die Teilnahme am Projektbeirat unterstützt. Eine besonders enge Zusammenarbeit mit ReWiKs in der 2. Förderphase besteht darüber hinaus mit dem Weibernetz-Projekt „Starke.Frauen.Machen – Das Bundes-Netzwerk der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen stark machen“.

Link zur Internetseite des Projekts in Leichter Sprache

Gemeinsame Aktivitäten von ReWiKs und Weibernetz

Am 13. September 2022 waren Mitarbeiterinnen des Weibernetz-Projektes „Starke.Frauen.Machen“ gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Freiraum-Gruppen des ReWiKs-Projektes zu Gast in einem offenen Web-Seminar für ReWiKs-Lots*innen mit dem Titel „Expert*innen in eigener Sache – Intersektionalität in Theorie und Praxis“.

Ziel dieser Veranstaltung war es, Teilnehmer*innen in das Thema der Intersektionalität einzuführen und darauf aufbauend für eine ganzheitlich-individuelle Perspektive auf Bewohner*innen und die Bedeutung des Themas für die zwischenmenschliche Umgangs- und Kommunikationsweise in besonderen Wohnformen zu sensibilisieren. Eine Haltung, die sensibel mit Intersektionalitätsaspekten umgeht, ist gekennzeichnet durch…

  • … die Anerkennung und Stärkung von Menschen in ihrer individuellen Ganzheit.
  • … die Offenheit für neue Perspektiven und die Bereitschaft voneinander zu lernen.
  • … die Reflexion von Machtasymmetrien, um struktureller Gewalt entgegenzuwirken.

Eine intersektionale Haltung ermöglicht Freiräume zur individuellen Entwicklung und Entfaltung von Bewohner*innen in besonderen Wohnformen. Menschen mit Behinderungserfahrungen bilden keine homogene Gruppe, sondern sind in ihren Persönlichkeiten, Vorlieben, Werten, Bedürfnissen und Wünschen vielfältig. Dies anzuerkennen ist förderlich für eine diversitätsorientierte und -sensible Arbeitsweise in besonderen Wohnformen und bildet die Grundlage einer intersektionalen Haltung, um Dynamiken der Fremdbestimmung als Form von Gewalt entgegenzuwirken.

Das Thema wurde in der Veranstaltung aus einer theoretischen und praktischen Sichtweise veranschaulicht und anhand von Beispielen mit den Teilnehmer*innen des Web-Seminars diskutiert.

Am 20. Oktober 2022 wurde in Kooperation mit „Starke.Frauen.Machen“ eine gemeinsame digitale Veranstaltung mit dem Titel „Empowerment: Teilhabe. Austausch. Netzwerk.“ für Frauen-Beauftragte, Bewohner*innen und Expert*innen in eigener Sache durchgeführt.

Den Auftakt dieser Veranstaltung bildete das MutMach-Video „Du bist nicht alleine!“ des Projekts „Starke.Frauen.Machen“.

Link zum Video auf der Website von Weibernetz

Die Teilnehmer*innen hatten nach einer Einführung in beide Projekte die Möglichkeit, sich einem von zwei anderthalbstündigen Breakout-Räumen anzuschließen.

Im Breakout-Raum des ReWiKs-Projekts wurde eine „Schnupper-Freiraum-Gruppe“ angeboten. Zudem tauschten sich die Teilnehmer*innen zum Konzept der Freiraum-Gruppen und über die Notwendigkeit dieser Austausch- und Begegnungsformate in der WfbM aus. Schließlich wurden auch anonyme Erfahrungsberichte von Teilnehmer*innen bereits bestehender Freiraum-Gruppen mit der Gruppe diskutiert.

Im Breakout-Raum des Weibernetz-Projekts stellten Mitarbeiterinnen und Expertinnen in eigener Sache das Bundes-Netzwerk sowie die Rolle und Aufgaben von Frauen-Beauftragten in WfbM vor. Zudem tauschten sich die Teilnehmer*innen zu ihren Wünschen hinsichtlich der Gleichberechtigung in ihrer jeweiligen Einrichtung aus und diskutierten mögliche Veränderungswege.

In der gemeinsamen Abschlussrunde betonten die Teilnehmer*innen, dass sie die Veranstaltung gestärkt und ermutigt verlassen. Dies verweist auf die Bedeutsamkeit solcher bundesweiten Vernetzungstreffen. Abschließend hoben die Teilnehmer*innen hervor, dass Austauschgespräche mit anderen auf Augenhöhe und Möglichkeiten der Selbstbestimmung wichtige Rahmenbedingungen für das Wohlergehen von Bewohner*innen und Werkstattmitarbeiter*innen sind. Kritisch angemerkt wurde, dass diese Möglichkeiten häufig durch knappe zeitliche Ressourcen in den Einrichtungen eingeschränkt werden.

(IE, KP)

 

Oktober 2022

Das ReWiKs-Projekt sucht Forschungspraktikant*innen

Das ReWiKs-Team freut sich über die Verstärkung von Forschungs-praktikant*innen.

Eine Ausschreibung befindet sich unter nachfolgendem Link: Ausschreibung Forschungspraktikum.

Interessierte Studierende der Rehabilitationswissenschaften bzw. Rehabilitationspädagogik können sich mit Fragen zum Praktikum im ReWiKs-Projekt an Frau Carina Bössing wenden (carina.boessing(at)hu-berlin.de).

Wir freuen uns auf Sie!

 

Forschung in den Freiraum-Gruppen: Bericht vom partizipativen Auswertungsworkshop in Berlin

Die Freiraum-Gruppen im ReWiKs-Projekt bestehen nun seit mehr als einem Jahr. In diesem Austausch- und Begegnungsort kommen Menschen mit Lernschwierigkeiten, die in Wohnangeboten der Eingliederungshilfe leben, zusammen und tauschen sich zu Themen wie Sexualität, Partnerschaft, Liebe und Selbstbestimmung aus. Sie werden von sogenannten Freiraum-Begleiter*innen, die mit eigenen Behinderungserfahrungen als Peers fungieren, und Forscher*innen des ReWiKs-Projekt begleitet.

Die Freiraum-Gruppen werden fortwährend evaluiert. Die Evaluation der Freiraum-Gruppen ist partizipativ orientiert. Entsprechend dieses Vorgehens findet in verschiedenen Phasen des Forschungsprojektes eine Beteiligung der an den Freiraum-Gruppen beteiligten Personen statt.

Im Zuge der Evaluation der Freiraum-Gruppen haben die Forscher*innen Interviews mit insgesamt acht Teilnehmer*innen aus drei verschiedenen Freiraum-Gruppen geführt. Mit den Interviews sollten zum einen die Chancen und Herausforderungen der (digitalen) Freiraum-Gruppen sowie zum anderen die Veränderungen auf die sexuelle Selbstbestimmung der Teilnehmer*innen erhoben werden.

Im September wurde erstmalig ein partizipativer Auswertungsworkshop an der Humboldt-Universität zu Berlin ausgerichtet. Sieben der acht Interviewteilnehmer*innen haben an dem Auswertungsworkshop teilgenommen. Organisiert und durchgeführt wurde der Auswertungsworkshop von den Forscher*innen der HU-Berlin (wissenschaftliche und studentische Projekt-Mitarbeiter*innen, Forschungspraktikant*innen und weitere Studierende des Instituts für Rehabilitationswissenschaften).

Ziel des Auswertungsworkshops war es einerseits, die Ergebnisse aus den Interviews miteinander zu diskutieren und zu interpretieren, sowie andererseits die Zukunft der Freiraum-Gruppen nach Projektende im Dezember 2023 gemeinsam zu planen. Alle am Workshop beteiligten Personen blicken auf drei sehr ereignisreiche und arbeitsintensive Tage zurück. Neben der Arbeit gab es auch Zeit für Freizeitaktivitäten in Berlin. So erkundete die Gruppe den Hackeschen Markt, den Alexanderplatz und die Museumsinsel und nahm an einer Dampferfahrt auf der Spree teil. Sowohl die Interviewteilnehmer*innen als auch die Forscher*innen haben sehr viel in dieser Zeit gelernt.

Die Interviewteilnehmer*innen hatten die Gelegenheit, einen Einblick in die Forschung, die Analyse der Interviews und die Ergebnisse zu erhalten und diese durch ihre Rückmeldungen zu ergänzen. Außerdem konnten sie Teilnehmer*innen aus anderen regionalen Freiraum-Gruppen kennenlernen.

Für die Forscher*innen ist die Rückmeldung der Interviewteilnehmer*innen wertvoll und wird unmittelbar in die abschließende Auswertung der Interviews einfließen. Die gesammelten Erfahrungen aus der Vorbereitung, Planung und Gestaltung des partizipativen Workshops werden nun in der Nachbereitung reflektiert. Die gewonnenen Erkenntnisse zu den Herausforderungen, Chancen und Gelingensfaktoren bilden eine wertvolle Grundlage für zukünftige partizipative Veranstaltungen in Projekten und werden in einer passenden Form aufbereitet und publiziert.

Die drei Workshop-Tage sind wie im Flug vergangen. Die Beteiligten blicken positiv auf die gemein-same Zeit zurück. Die Forscher*innen haben den Eindruck, dass alle Beteiligten viel Freude hatten, eine sicherer und vorurteilsfreier Ort geschaffen werden konnte, um einen offenen und intensiven Austausch zu ermöglichen, und vor allem eine gegenseitige Stärkung zu spüren war – so wie es auch in den Freiraum-Gruppen zu beobachten ist. Es zeigte sich erneut: Das Sprechen über Sexualität und das Mitteilen der eigenen Vorstellungen sind für die sexuelle Selbstbestimmung von großer Bedeutung.

(IE, CB)

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September 2022

Das ReWiKs-Projekt ist bis Ende 2023 verlängert

Das ReWiKs-Team freut sich über eine Projektverlängerung bis Ende 2023. Auch im Jahr 2023 können wir damit unser Engagement für Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe fortsetzen.

Geplante Aktivitäten umfassen u.a. die weitere Fortbildung von Fachkräften in der Eingliederungshilfe und Beratung zur Anwendung des ReWiKs-Medienpakets mit dem Schwerpunkt in den neuen Bundesländern, die Begleitung und Verselbständigung der Freiraum-Gruppen, die weitere Evaluation der Projektaktivitäten, die Publikation von Fachartikeln und praxisnahen Artikeln, die Öffentlichkeitsarbeit auf Ebene von Verbänden, die regionale und überregionale Vernetzung von Fachpersonen sowie die Entwicklung von Handreichungen für die Praxis.

Im Jahr 2023 wird es auch eine Abschlussveranstaltung des Projektes in der Humboldt-Universität zu Berlin geben. Bleiben Sie gespannt!

 

Freiraum-Begleiterin Svenja Steinke kämpft um eine Pflege-Mutterschaft

Am 24.09.2022 wurde beim ZDF in der Sendereihe „einfach Mensch“ ein 15-minütiger Video-Beitrag mit einer unserer Freiraum-Begleiterinnen Svenja Steinke ausgestrahlt.

Der Beitrag thematisiert ihren Kampf für eine Pflege-Mutterschaft. Svenja Steinke berichtet darin von ihrem Kinderwunsch seit der Jugend und davon, wie sie auf verschiedenen Wegen versuchte, ein Kind zu bekommen. Zuletzt hatte sie auch eine Pflege-Mutterschaft beim Jugendamt in Berlin beantragt. Leider bisher ohne Erfolg.

Im Beitrag berichtet sie von den Herausforderungen mit dem Jugendamt, den damit verbundenen Diskriminierungserfahrungen und wie sie mit diesen umgeht.

Der Beitrag ist auch in der ZDF-Mediathek abzurufen.

Extern Link [Sie verlassen die Website der HU]: Link zur Sendereihe „einfach Mensch“

 

 

August 2022

Urteil des Sozialgerichts Hannover: Berufsgenossenschaft muss die Kosten für eine Sexualassistenz übernehmen

Das Sozialgericht Hannover (SG) hat am 11.07.2022 entschieden, dass die Berufsgenossenschaft Kosten für eine Sexualassistenz für einen Mann mit Behinderung übernehmen muss. Begründet wird die Entscheidung damit, dass eine selbstbestimmte Sexualität die Voraussetzung für wirksame und gleichberechtigte Teilhabe ist. Im vorliegenden Fall hat der Kläger in Folge eines Arbeitsunfalls mit der Unfallversicherung einen Vertrag über ein Persönliches Budget geschlossen, um Teilhabeleistungen zu beziehen. Mitunter wurden neben Leistungen zur sozialen Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft auch Leistungen für Sexualbegleitung durch „zertifizierte Dienstleisterinnen“ in den Jahren 2016 bis 2018 bewilligt. Der Folgeantrag des Mannes wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass die „Befriedigung des Sexualtriebs“ nicht unter den Bereich der „Heilbehandlung oder Pflege“ fiele. Daraufhin reichte der Mann Klage ein, welcher durch das SG Hannover stattgegeben wurde. In der Begründung des Gerichts heißt es, dass Leistungen der sozialen Teilhabe nach § 39 SGB VII sich nicht nur auf die Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Bewältigung des täglichen Lebens oder das Knüpfen von Kontakten zur Außenwelt beschränke. Vielmehr gelte es auch, das seelische Befinden und das Selbstbewusstsein von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Dem Gericht zufolge gehören auch sexuelle Bedürfnisse zu den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen und sind bedeutsam für die persönliche Entwicklung und das seelische Befinden. Eine selbstbestimmte Sexualität ist dem Gericht zufolge als Voraussetzung für eine wirksame und gleichberechtigte Teilhabe zu betrachten. Es bleibt abzuwarten, welche Folgen das Urteil mit sich bringt und ob es als Präzedenzcharakter zukünftige Entscheidungen beeinflusst. In jedem Fall unterstreicht das Urteil das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung von Menschen Behinderungen und verweist auf den Anspruch auf Unterstützungsleistungen, um dieses Recht umzusetzen.

externer Link zur Quelle [Sie verlassen die Seite der HU]: Link zur Quelle

(LUr)

 

ReWiKs-Workshop in Mecklenburg-Vorpommern

Am 24.08.22 hat das ReWiKs-Projekt unterstützt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) einen Workshop für Fachpersonen der Eingliederungshilfe (EGH) und Beratungseinrichtungen in Rostock veranstaltet. Der Workshop fand in Kooperation mit der Landesfachstelle für sexuelle Gesundheit und Familienplanung Mecklenburg-Vorpommern MV-Inteam statt.

Externer Link [Sie verlassen die Website der HU]: Link zur Landesfachstelle MV-Inteam

Rund 15 Personen hatten bei dieser Veranstaltung die Möglichkeit die Materialien des ReWiKs-Medienpakets kennenzulernen und die praktische Anwendung auszuprobieren.

Eröffnet wurde der Fachtag durch Angelika Heßling Leiterin des Referats S3 der BZgA. Einer allgemeinen Projekteinführung durch Prof. Dr. Sven Jennessen und Tim Krüger folgte ein Workshop-Teil gestaltet durch Steffi Büttner, in dem die Teilnehmer*innen sich selbst anhand von Fallbeispielen Einblicke in das Medienpaket verschaffen konnten.

Im Rahmen einer Verlängerung des Projektes bis Ende 2023 wird das ReWiKs-Projekt auch in Mecklenburg-Vorpommern Fortbildungen für Mitarbeiter*innen der EGH und anderer Bereiche (z.B. Beratung, Selbsthilfevereine) anbieten.

Eine Vernetzung zum Thema sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern ist im Anschluss an die Fortbildungen geplant, sodass Impulse für eine nachhaltige Verankerung des Themas durch das Projekt gesetzt werden können.

Als Eindrücke aus dem Workshop bleiben eine offene und interessierte Stimmung und eine lebhafte Arbeit mit den ReWiKs-Materialien durch die beteiligten Personen.

 

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(SBü, TKr)

 

 

Juli 2022

Das ReWiKs-Team wünscht einen schönen Disability Pride Month!

Im Juni 2022 haben Menschen auf der ganzen Welt den „Pride Month“ also den „Monat des Stolzes“ gefeiert und Forderungen an Gesellschaft und Politik für eine inklusive Gesellschaft, in der geschlechtliche und sexuelle Vielfalt anerkannt sind und queere Menschen Gleichberechtigung und Teilhabe erfahren, gestellt.

Im Juli 2022 wird nun weltweit ein weiterer „Pride Month“ gefeiert, und zwar der „Disability Pride Month“.

Beim Disability Pride Month feiern Menschen mit Behinderungen sich selbst und ihre Identität als Mensch mit Behinderung. Sie demonstrieren für die Anerkennung menschlicher Vielfalt und somit gegen Ausgrenzung und Stigmatisierungen, die ihnen von einer normorientierten Gesellschaft entgegengebracht werden. Es wird für die Sichtbarkeit von Behinderung in der Öffentlichkeit sowie ausnahmslose Partizipation und Inklusion gekämpft, um den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft zu stärken und Stereotype sowie Vorurteile abzubauen.

Beim Disability Pride Month soll Behinderung positiv in den Fokus gebracht werden, Scham und verinnerlichter Ableismus, also Behindertenfeindlichkeit, werden abgelehnt und kritisch hinterfragt. Behinderung soll als Teil eines jeden Menschen und der menschlichen Vielfalt betrachtet werden und nicht als Einschränkung gesehen werden.

Den Disability Pride Month gibt es übrigens auch noch gar nicht so lange: 1990 ist in den USA der Americans with Disabilities Act (ADA) als Maßnahme zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Kraft getreten. Dieses Bundesgesetz verbietet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung durch Unternehmen und staatliche Institutionen, bspw. bei der bei der Einstellung am Arbeitsplatz, Dienstleistungen oder in öffentlichen Transportmitteln. Im selben Jahr fand in Boston der erste Disability Pride Day statt.

Die erste offizielle Feier des Disability Pride Month fand im Juli 2015 statt, als der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio den Juli 2015 anlässlich des 25. ADA-Jahrstages erstmals zum Disability Pride Month kürte. Seitdem finden in vielen Städten auf der ganzen Welt Demonstrationen, Aktionstage und Paraden statt, um mehr Inklusion zu fordern.

Und so sieht die Disability Pride Flagge aus:

Disability Pride Flagge.png

Die jeweiligen Farben haben auch eine Bedeutung:

• grün = sensorische Beeinträchtigungen

• blau = psychische Erkrankungen

• weiß = nicht sichtbare und nicht-diagnostizierte Beeinträchtigungen

• gelb = Lernschwierigkeiten und kognitive Beeinträchtigungen

• rot = körperlich-motorische Beeinträchtigungen

Mehr Informationen zum Disability Pride Month unter [Links zu anderen Websites]:

https://www.americanbar.org/groups/diversity/resources/celebrating-heritage-months/disability-pride-month

https://www.zeitjung.de/disability-pride-month

https://www.instagram.com/p/CfthcDDMyos/?igshid=MDJmNzVkMjY

 

(IEl)

 

Juni 2022

Bericht aus den ReWiKs-Foren

Im ReWiKs Projekt ist die Initiierung regionaler Vernetzungsaktivitäten zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung ein umfassender Projektbaustein. Dieser knüpft an die Durchführung der ReWiKs-Lots*innen Fortbildung an. An den Standorten Regensburg, NRW und Stuttgart machen sich die ReWiKs-Lots*innen bereits auf den Weg zu einem selbstorganisierten Format. Dies geschieht auf ganz vielfältige Weise.

In Regensburg zeichnet sich ab, dass sich zwei regionale Netzwerke mit gemeinsamer Basis entwickeln. Die Lots*innen leben und arbeiten in und um München und Regensburg. Auf Grund der Entfernung lag es auf der Hand, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen und dabei einerseits in Regensburg und München lokal mit Präsenztreffen zu planen, aber über digitale Wege die Vorteile des übergreifenden Austausches zu erhalten.

Dies ist ein Aspekt, der in allen regionalen Foren bedeutsam zu sein scheint: Der fachlich-kollegiale Austausch zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung und die Rückendeckung von Mitstreitenden in den jeweiligen Organisationen. Es bestätigen sich die Erhebungen aus der Projekt-Evaluation: Rund 42% der befragten Lots*innen aus Wohnangeboten geben an, dass sie wöchentlich mit Themen der sexuellen Selbstbestimmung konfrontiert sind (1. Erhebung, n=149). Bedenkt man in diesem Zusammenhang den vielmals angemahnten Mangel zeitlicher Ressourcen, der in der 2. Erhebung deutlich wird, so wird der Wunsch nach Gesprächs-, und Austauschräumen in seiner Relevanz noch einmal unterstrichen.

Während in Regensburg und München die regionale Vernetzung in Selbstorganisation Fahrt aufnimmt, gibt es in Stuttgart und Umgebung Herausforderungen: Wie kann man die Menschen mit und ohne Behinderungen, Fachkräfte in Organisationen und Berater*innen erst einmal grundsätzlich für regionale Vernetzung begeistern und die Vorteile einer regionalen Vernetzung verdeutlichen? Ein niederschwelliger Aktionstag bietet eine mögliche Antwort auf diese Frage.

Eine kleine Gruppe Lots*innen der Stiftung Haus Lindenhof plant derzeit gemeinsam mit ReWiKs und dem Projekt „Kommune Inklusiv Schwäbisch Gmünd“ genau diesen Weg: Sie wollen Akteur*innen der Eingliederungshilfe zu einem themenzentrierten Aktionstag zusammenbringen. In gemeinsamen Workshops, Fach- und Alltagsdiskussionen sollen Themen der sexuellen Selbstbestimmung in den Fokus geraten, und die Vorteile eines gemeinsamen Austauschformates praktisch erlebbar werden.

In NRW wird ein selbstorganisiertes, regionales ReWiKs-Forum fortgeführt. Dies war der einstimmige Beschluss aller Anwesenden beim vergangenen ReWiKs-Forum. Die Teilnehmenden beschäftigen sich u.a. mit der Frage, wie das Netzwerk inklusiver werden kann. Es besteht der Wunsch, dass Gesprächs- und Erfahrungsräume zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung in regionaler Vernetzung den Blick der Menschen aus Wohnangeboten aus „erster Hand“ einbezieht. Vernetzungsaktivitäten gibt es ebenfalls in den Regionen Hamburg und Berlin-Brandenburg. Einblicke dazu erfolgen in einem späteren Beitrag dieser Rubrik.

Fazit: Die regionalen Vernetzungsaktivitäten stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen. Viele engagierte ReWiKs-Lots*innen tragen dazu bei, dass sexuelle Selbstbestimmung in ihrer Region ein Gesprächsanlass bleibt. Alle Netzwerke sind offen für interessierte Personen. Bei Fragen und Teilnahmewunsch in Ihrer Region freut sich das ReWiKs-Team über Ihre Nachricht (a.nitsche@katho-nrw.de).

AN

 

Einblick in die Forschung

Einen kleinen Einblick in die Forschung gibt das Ergebnisdokument zur Evaluation der ReWiKs-Lots*innen-Fortbildung.

Es kann hier heruntergeladen werden: Link zum Ergebnis-Dokument

TKr

 

 

Mai 2022

Im ReWiKs-Universum: Assistenz Teil II

In der "Aktuelles-Rubrik" haben wir bereits im September 2021 einen Interviewbeitrag mit Frau Steinke veröffentlicht, in dem sie über ihre Erfahrungen mit der persönlichen Assistenz und ihr Verständnis von sexueller Selbstbestimmung spricht.

Am 09.03.2022 nahm Fr. Steinke an dem offenen Web-Seminar teil, das bundesweit für alle ReWiKs-Lots*innen eine Vernetzungsmöglichkeit darstellt. Das Schwerpunktthema lautete „Erfahrungen mit dem Persönlichen Budget und Assistenz“. Unter den Teilnehmenden des Web-Seminars zeigte sich ein starkes Interesse an Frau Steinkes Perspektive; die entstandene Diskussion wurde als sehr bereichernd empfunden und stimmte die Beteiligten nachdenklich.

Für die teilnehmenden ReWiKs-Lots*innen und Herrn Nitsche, den Moderator des offenen Web-Seminares, waren es von Frau Steinke genannte Alltagsbeispiele, die zum Nachdenken angeregt haben: ein Nachdenken bezogen auf die bis dato vorhandenen Vorstellungen von professionellem Wahrnehmen und Handeln, das auf dem Prinzip von Ganzheitlichkeit im Umgang zwischen Assistenznehmer*in und Assistenzgeber*in miteinander basiert. Dass die von professionell agierenden, assistenzgebenden Personen angestrebte Ganzheitlichkeit jedoch auch Grenzen durch die Selbstbestimmung seitens der Assistenznehmer*innen unterliegt, zeigte sich anhand von Alltagsbeispielen:

Frau Steinke berichtete zum Beispiel von den Übergaben mit ihren Assistent*innen. Diese Austausche finden zwischen den Personalwechseln statt. Frau Steinke entscheidet dabei grundsätzlich und ausschließlich allein darüber, welche*r Assistent*in, wie detailliert über persönliche Angelegenheiten informiert wird. Sie gibt den Rahmen vor, welche Anteile ihres Lebens für die weitere Assistenz als Information nötig sind und welche nicht. Damit liegt die Definitionsmacht einer „ganzheitlichen Perspektive“ vollständig bei ihr als Assistenznehmerin und nicht bei den Assistenzgebenden. Dieser Perspektivwechsel entspricht der Forderung von Selbstvertretungsgremien von Menschen mit Behinderungen: „Nicht über uns ohne uns“.

Laut Herrn Nitsche könnte Frau Steinkes Selbstverständnis als Forderung: „Nur mit uns, nur selbstbestimmte Entscheidungen“ verstanden werden. Mit Blick auf Themen der sexuellen Selbstbestimmung in besonderen Wohnformen eröffnete sich für Herrn Nitsche und die Beteiligten des Web-Seminars ein inspirierender Denk- und Diskussionsraum in Hinblick auf das Verständnis von professionellem Unterstützungshandeln. Fragen in der Diskussion, die eine neue Bewertung erfordern können, lauteten z. B.:

• „Wie verhält es sich mit dem Spannungsfeld zwischen Dokumentationspflicht und Schweigepflicht?“

• „Welche organisationalen Vorgaben zur Dokumentation und Informationsweitergabe gehören auf den Prüfstand?“

• „An welcher Stelle ist es nachvollziehbar begründbar, in Dienstübergaben „über“ anstatt „mit“ Klient*innen zu sprechen?“

In einem späteren Gespräch mit Frau Steinke führte sie weitere Beispiele an, die die Dimension des Themas Selbstbestimmung lebensnah veranschaulichen:

• Frau Steinke möchte zum Abendbrot ein Stück gebratenes Fleisch essen. Die Assistentin lehnt dies aufgrund der eigenen Einstellung ab.

• Um 22 Uhr möchte sie ihre Wohnung aufräumen und staubsaugen. Die Assistentin hat Hemmungen, da sie befürchtet, Nachbarn könnten sich zu so später Stunde gestört fühlen und die Assistentin für diesen späten Lärm verantwortlich machen.

• Die Zahnpastatube ist fast leer. Frau Steinke bittet Die assistierende Person, die Tube aufzuschneiden, um auch die Reste zu benutzen. Diese antwortet: „Übertreibst du da nicht?“

Ihre geschilderten Alltagsbeispiele verdeutlichen nicht nur, wie vielschichtig Selbstbestimmung ist und wie die Einstellung zu Selbstbestimmung die Handlungsweisen beeinflusst, sondern auch und im Umkehrschluss wie wichtig es ist, v. a. als Assistent*in von Menschen mit Beeinträchtigungen, die Unterstützer*innen benötigen, Selbstbestimmung konsequent zu denken und in das professionelle Handeln zu integrieren.

Durch ein konsequent gelebtes Bild von Selbstbestimmung kann sich die Rolle der assistenzgebenden professionellen Person verändern:

Assistent*innen/Unterstützer*innen sind dann begleitende Ausführende, die Verantwortungsträgerin jedoch ist der/die Assistenznehmer*in, in dem Fall Frau Steinke. Diese gelebte Konsequenz von Selbstbestimmung im Rahmen des persönlichen Budgets begegnet ihr oft und ist ein Thema, das sie mit ihren Assistent*innen bespricht. Beispielsweise werden in der Probezeit Reflexionsbögen miteinander durchgearbeitet, um herauszufinden, ob die Vorstellungen und das Verständnis der zu leistenden Arbeit beider Parteien übereinstimmen.

Frau Steinke teilt ihr Wissen und die Erfahrungen als geladene Expertin in eigener Sache in Vorträgen und gibt Workshops, in denen sie mit den Teilnehmer*innen diskutiert, um das Bewusstsein für den Umfang selbstbestimmter Entscheidungen im Rahmen des Persönlichen Budgets zu schärfen.

Wir bedanken uns bei Frau Steinke für die produktive und inspirierende Zusammenarbeit!

Ein Kurzporträt von Frau Steinke auf Instagram kann hier eingesehen werden: https://www.instagram.com/p/Ce1AGq-sMew

Das nächste offene Web-Seminar für ReWiKs-Lots*innen findet am 22.06.2022 von 10-12 Uhr statt.

- Schwerpunktthema: Intersektionalität in der Pädagogik.

Eine formlose Anmeldung per Email an a.nitsche@katho-nrw.de ist erwünscht.

Außerhalb des ReWiKs-Universums:

In der Arte-Mediathek gibt es eine Kurzserie mit dem Titel „1 Meter 20“. Die Serie spielt in Argentinien und behandelt die Themen Sexualität, Selbstbestimmung, Inklusion und Körperbilder:

„Die 17-jährige Juana möchte ihr erstes Mal erleben. Ihr Rollstuhl wird sie daran ganz sicher nicht hindern!“

6 Folgen zwischen 11 und 15 Minuten.

https://www.arte.tv/de/videos/RC-021939/1-meter-20

Bewertung SBü: Kurzweilig mit Tiefgang, jung, bunt & nah.

SBü, SSt, AN

 

April 2022

"Sexualbegleitung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen" - Bitte um Teilnahme an einer kurzen Umfrage

Liebe ReWiKs-Interessent*innen, sind Sie Mitarbeiter*in der Eingliederungshilfe für Menschen mit einer sogenannten geistigen Beeinträchtigung? Dann möchten wir Sie herzlich bitten, die Bachelorarbeit von Sandra Merseburger zum Thema "Sexualbegleitung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen" zu unterstützen. Frau Merseburger führt die Umfrage im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule durch. Die Umfrage kann Online durchgeführt werden und nimmt lediglich 7 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch:

https://www.survio.com/survey/d/V5P9Y2H6C3U2L4P4C

Vielen Dank, dass Sie das Vorhaben unterstützen!

 

Material mit Tipps zur psychischen Gesundheit in Krisenzeiten in Leichter Sprache veröffentlicht

Mitarbeiter*innen des ReWiKs-Projektes haben neues Material in Leichter Sprache erstellt. Das Heft mit dem Titel "Damit die Seele gesund bleibt. Tipps für zuhause in der Corona-Zeit" können Sie ab sofort auf der Zenodo-Seite des Projektes einsehen: https://zenodo.org/record/6453680

 

März 2022

Teilnahme der Freiraum-Gruppen an der Berliner Werkstatt für Partizipative Forschung

Unter dem Motto „Lernen erleben – Fehler machen nicht nur die anderen“ fand am 25.02.22 die Berliner Werkstatt Partizipative Forschung statt. Die Berliner Werkstatt Partizipative Forschung ist ein Projekt des Netzwerks Partizipative Gesundheitsforschung (PartNet) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziale Gesundheit der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB). Sie bietet allen partizipativ Forschenden und interessierten Personen die Möglichkeit, über Ideen, Methoden und Konzepte sowie Herausforderungen Patrizipativer Forschung in den Austausch zu kommen und im Sinne einer Werkstatt gemeinsam verschiedene Fragestellungen zu bearbeiten und diskutieren. Zum dritten Mal in Folge fand die diesjährige Werkstatt online statt (https://www.khsb-berlin.de/en/node/203755).

Auch das Projekt ReWiKs war in diesem Jahr bei der Berliner Werkstatt für Partizipative Forschung mit einem Beitrag zur Forschung in den Freiraum-Gruppen vertreten. Die beiden Freiraum-Begleiter*innen Britta Schade und Ellen Romberg-Hoffmann haben gemeinsam mit Katarina Prchal und Carina Bössing, Forscher*innen an der Humboldt-Universität, das partizipativ orientierte Forschungsvorhaben in den Freiraum-Gruppen vorgestellt. Enstprechend des Titels „Wir sind die Praktiker*innen, ihr seid die Theoretiker*innen“ – Wir lernen gemeinsam (partizipativ) forschen“ standen neben den Herausforderungen vor allem die Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten aller Beteiligten im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprozesses im Fokus des 90-minütigen Themenworkshops. Einem Input der Freiraum-Begleiter*innen und Forscher*innen folgte eine lebhafte und kritische Diskussion. Beispielweise wurde über Stolpersteine und den Chancen eines partizipativ orientierten Forschungsformates diskutiert. Der Beitrag stieß auf positive Resonanz bei den Teilnehmer*innen der Werkstatt. Die Dokumentation der Berliner Werkstatt inkl. des Beitrages aus den Freiraum-Gruppen wird demnächst unter folgender Adresse online gestellt: http://partnet-gesundheit.de/materialien

Den Beitrag des ReWiKs-Projektes können Sie ab sofort auf der Zenodo-Seite des Projektes einsehen: https://zenodo.org/record/6419157

(CBö)

 

Februar 2022

Instagram

Das ReWiKs-Projekt hat eine neue Stufe der medialen Präsenz erreicht. Seit dem 21.01.2022 sind wir nun auf Instagram zu finden.

Innerhalb kürzester Zeit haben wir schon 100 Follower*innen gewonnen. Wir arbeiten fleißig weiter daran, den Account publik zu machen und freuen uns sehr, wenn auch Sie uns unterstützen würden, indem Sie den Account mit Kolleg:innen, Kommiliton:innen oder Freund:innen teilen.

Unsere ersten Beiträge sind ebenfalls schon veröffentlicht. Darin werden die Projektbereiche Reflexion, Wissen und Können sowohl in schwerer als auch in leichter Sprache vorgestellt.

In den kommenden Beiträgen planen wir, die drei Projekt-Module Lots*innen-Schulung, Freiraum-Gruppen und Medienpaket darstellen. Zukünftig möchten wir darüber hinaus aktuelle Themen, Ereignisse und Ergebnisse aus dem Projekt veröffentlichen. Wir streben an wöchentlich einen Post zu verfassen.

Schauen Sie gerne auf Instagram bei @rewiks_projekt vorbei.

Wir freuen uns Sie auf unserem Profil wiederzusehen!

Über diesen Link gelangen Sie ebenso zum ReWiKs-Instagram-Account: https://www.instagram.com/rewiks_projekt

(IE)

 

ReWiKs-Session bei Armut & Gesundheit

Auch in diesem Jahr ist das ReWiKs-Projekt wieder beim Kongress Armut & Gesundheit vertreten. Der Kongress findet in einem digitalen Format vom 22.3. - 24.3.22 statt. Hier geht es zur Kongress-Homepage: https://2022.armut-und-gesundheit.de/

In unserer Session am 23.03. von 16:00 - 17:30 Uhr unter dem Titel "Sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten - Erkenntnisse des Projekts ReWiKs aus der Zeit der Corona-Pandemie" gehen wir auf die verschiedenen Erkenntnisse ein, die wir in den Freiraum-Gruppen und im Austausch mit den Fortbildungsteilnehmer*innen zum Thema sexuelle Selbstbestimmung unter "Coronabedingungen" sammeln konnten.

(TKr)

 

Januar 2022

Exklusiv! Kurz-Schulungen zum ReWiKs-Medienpaket in Alltagssprache und in einfacher Sprache

Im Februar finden zwei Kurz-Schulungen zum ReWiKs-Medienpaket statt. Eine Veranstaltung ist in Alltagssprache und eine Veranstaltung ist in einfacher Sprache.

Hier können Sie sich bei der BZgA anmelden: https://qualifizierung.sexualaufklaerung.de/kurzschulung-rewiks-medienpaket/

Für die Veranstaltung in einfacher Sprache finden Sie hier Informationen: https://hu.berlin/rewiks-info-medien-paket

 

Aktuelles aus der Evaluation der Freiraum-Gruppen

Die Freiraum-Gruppen im Projekt ReWiKs sind Austauschformate für Menschen mit Lernschwierigkeiten zu Themen rund um sexuelle Selbstbestimmung, wie Liebe, Sexualität und Partnerschaft. Sie werden bundesweit an verschiedenen Standorten initiiert und durchgeführt. Die Gruppen werden von sogenannten Freiraum-Begleitungen unterstützt, Peer-Berater*innen mit Behinderungserfahrungen. Die wissenschaftliche Begleitung dieser Formate erfolgt durch Forscherinnen der Humboldt-Universität zu Berlin, die keine Behinderungserfahrungen haben.

Im Rahmen der Evaluation soll Aufschluss darüber gewonnen werden, welche Gelingensbedingungen und Herausforderungen sich bei der Initiierung und Durchführung der Formate in der Praxis identifizieren lassen sowie welche Wirkungen die Formate auf individueller Ebene bei den Teilnehmer*innen erzielen. Die Forschung verfolgt dabei einen partizipativ orientierten Ansatz. Das heißt, dass an allen Stellen des Forschungsprozesses die Beteiligung von Menschen mit Behinderungserfahrungen konsequent geprüft und wo es möglich ist, auch umgesetzt wird.

So werden bereits im Rahmen regelmäßiger Reflexionsschleifen zwischen Freiraum-Begleiter*innen und Forscher*innen die Freiraum-Gruppen konzeptionell angepasst, weiterentwickelt und begleitend erste Forschungsergebnisse diskutiert. Hierbei ist der Einbezug unterschiedlicher Erfahrungen der Akteur*innen mit und ohne Behinderungserfahrungen hervorzuheben.

Insbesondere Menschen mit Lernschwierigkeiten sind jedoch bislang aufgrund vielfältiger Barrieren in der partizipativen Forschung unterrepräsentiert. In den Freiraum-Gruppen sollen perspektivisch auch die Teilnehmer*innen stärker in den Forschungsprozess einbezogen werden.

Um die Perspektive der Teilnehmer*innen der Freiraum-Gruppen abzubilden, werden im Zeitraum Dezember 2021 bis vsl. Mai 2022 leitfadengestützte Interviews mit Teilnehmer*innen aus verschiedenen Freiraum-Gruppen geführt. Ein Format, das die Teilnehmer*innen an der Auswertung der Interviews beteiligt und in die Reflexion der Forschungsergebnisse einbindet, wird derzeit konzipiert.

Erste Ergebnisse aus dem Forschungsprozess wurden bereits im Rahmen von Vorträgen, an denen z. T. auch Freiraum-Begleiter*innen beteiligt gewesen sind, veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungen, wie z. B. wissenschaftliche Fachartikel und eine Handreichung, sind in Planung und erfolgen – entsprechend des partizipativ orientierten Vorgehens und in Abhängigkeit zum Format – ebenfalls unter Einbezug der beteiligten Personen.

(TKr, CBö)

 

 

Dezember 2021

Aktuelles aus der Evaluation der ReWiKs-Lots*innen Fortbildungen

Im Dezember finden im Rahmen der Evaluation der ReWiKs-Lots*innen Fortbildungen verschiedene Online-Befragungen von ReWiKs-Lots*innen statt. Zum einen enden die Fortbildungen in Kassel sowie der bundesweite Fortbildungsdurchlauf, sodass die teilnehmenden Lots*innen nach Abschluss der Fortbildung befragt werden, wie sie auf die Fortbildung zurückblicken und wie sie ihre Rolle als ReWiKs-Lots*in zum Ende der Fortbildung in ihrer Organisation wahrnehmen. Außerdem steht der Einsatz des Medienpaketes im Fokus der Erhebung.

Zum anderen steht die dritte Befragung der Lots*innen aus Berlin und Hamburg sechs Monate nach Abschluss der ReWiKs-Lots*innen Fortbildung an. Auch hierbei steht die Rolle und Funktion als ReWiKs-Lots*innen im Fokus der Erhebung. Zudem wird ein Blick auf die organisationalen Rahmenbedingungen geworfen, die die Arbeit der Lots*innen zur Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen maßgeblich mit beeinflussen. Im nächsten Jahr wird es spannend sein, die Antworten der ReWiKs-Lots*innen im zeitlichen Verlauf auszuwerten!

Die Ergebnisse werden im Nachgang des Projektes veröffentlicht.

(LUr)

November 2021

Ein Zugang zum digitalen ReWiKs-Medienpaket kann von interessierten Fachpersonen bei der BZgA beantragt werden! Hier finden Sie weitere Informationen. Da das ReWiKs-Medienpaket sehr umfangreich ist, werden im Jahr 2022 Einführungsveranstaltungen angeboten. Hier gelangen Sie zu den Terminen: https://hu.berlin/rewiks-medienpaket-22

***

Im Rahmen der Lehre im Sommersemester (Seminar Prof. Dr. Jennessen "Differente Körper - pädagogische und soziologische Perspektiven") ist ein Podcast zum Thema Scham und Körpernormen entstanden, den wir Ihnen gerne empfehlen wollen. Der Podcast kann mit freundlicher Genehmigung der Autor*innen auf unserer Website angehört werden. Hier gelangen Sie zum Podcast.

 

Oktober 2021

Die Stiftung Leben pur hat ein auf maximal 12 Monate angelegtes Stipendium für wissenschaftliche Qualifizierungsarbeiten zum Thema "Körperlichkeit und Sexualität bei Menschen mit Komplexer Behinderung" ausgeschrieben. Bewerbungen sind bis 15.02.2022 möglich. Weitere Informationen finden Sie unter folgender Adresse: https://www.stiftung-leben-pur.de/preise-stipendien/preise-und-stipendien-leben-pur.html#c8543

Aus Sicht des Projekts ReWiKs befürworten wir diese Ausschreibung und möchten Studierende ermutigen, sich dafür zu bewerben. Rückfragen können Studierende gern an Prof. Dr. Sven Jennessen richten.

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Neues aus dem Bereich "Material"

Mit dem Medienpaket wollen wir am „Zahn der Zeit“ bleiben. So ist ein wichtiger Baustein der Materialentwicklung die Erstellung neuer Materialien. Die Corona-Pandemie hat uns auch in diesem Rahmen beschäftigt und so sind beispielsweise eine MehrWege-Geschichte zum Kontaktverbot und eine Ideensammlung zum Thema „Damit die Seele gesund bleibt“ in einfacher Sprache entstanden. Unter dem Motto „sexuelles Leben ist vielfältig“ wurden zudem eine MehrWege-Geschichte zum Thema Transgender in einfacher Sprache und dazu passende Informationen für Mitarbeitende entwickelt. Um das Material in der Praxis noch bekannter zu machen, werden zudem Erklärvideos entwickelt sowie Schulungen für Praxispartner*innen konzipiert. Diese Veröffentlichungen werden wir nach und nach in unserer ReWiKs-Bibliothek auf Zenodo veröffentlichen.

 

September 2021

"Im ReWiKs-Universum: Assistenz Teil I"

Seit Juni 2021 gehört Svenja Steinke zu den Freiraum-Begleiter*innen im Freiraum-Team. Sie wird ab November 2021 eine Freiraum-Gruppe im Nachbarschaftszentrum Pankow begleiten. Im Interview erzählt sie uns über Ihre Erfahrungen mit der persönlichen Assistenz und was für sie sexuelle Selbstbestimmung bedeutet.

In Zusammenarbeit mit Interselbst e.V., Aktion Mensch und Sight+Sound, Creative House Berlin hat sie einen Film über ihre Erfahrungen mit dem Persönlichen Budget gedreht, der über diesen Link abgerufen werden kann.

https://youtu.be/9oIbH6O9O0U

 

Welcher Unterschied besteht für Dich zwischen Betreuung und Assistenz?

Der Unterschied zwischen Persönliche Assistenz und Betreuung besteht für mich im Allgemeinen in der Frage: wie selbstbestimmt ich mein Leben führen kann? Die Assistenz ersetzt für mich in erster Linie „Arme und Beine“, also ich alleine treffe alle Entscheidungen in meinem Alltag und Leben selbstbestimmt.

Eigentlich ist also der Unterschied klar definiert, aber trotzdem gibt es in alltäglichen Assistenzsituationen immer wieder Momente, wo die Grenzen verschwimmen – wir sind halt alle keine Maschinen, sondern nur Menschen.

Ich versuche z.B. darauf zu achten, dass bei privaten Angelegenheiten, wenn ich bspw. Besuch habe oder telefoniere, die Assistenz den Raum oder die Wohnung verlässt. Die Assistenz ist in Situationen, bei denen ich die Assistenz nicht benötige auch nicht dabei.

Was ist für Dich wichtig bei der Suche nach einer passenden Assistenz?

Die Bewerber*innen müssen in erster Linie ein offenes Auftreten haben und eine ordentliche Portion Empathie mitbringen. Wichtig ist, dass sie auf meine Bedürfnisse eingehen können, aber auch ein Gespür dafür haben, wann es angebracht ist, sich zurückzuziehen.

Grundlegend ist für mich aber die Fähigkeit, Situationen zu reflektieren und die Bereitschaft darüber zu sprechen.

Wie kann ich mir die Reflexion mit den Assistent*innen vorstellen?

Gerade die neuen Assistent*innen, die bei mir anfangen, haben ein halbes Jahr Probezeit. Ich habe für mich Reflexionsbögen entwickelt, die ich dann jeden Monat mit den neuen Assistent*innen durchgehe. In den Reflexionsgesprächen entscheiden wir am Ende der Probezeit gemeinsam, ob die Assistent*in und ich uns die Zusammenarbeit vorstellen können.

Du bist im ReWiKs-Projekt eine unserer Freiraum-Begleiter*innen, was bedeutet für dich sexuelle Selbstbestimmung?

Bei sexueller Selbstbestimmung geht es für mich in erster Linie darum zu wissen, wer ich bin, was ich mag und was ich mir wünsche.

Sexuelle Selbstbestimmung fängt für mich auch schon bei den Fragen an: Welche Sexualität habe ich? Was bin ich eigentlich? Bin ich schwul, lesbisch, transsexuell, queer? Habe ich vielleicht auch mein Geschlecht gar nicht definiert?

Um die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu definieren ist es erstmal wichtig zu wissen, was man mag – was sich leichter anhört, als es in der Realität tatsächlich ist. Ich muss also meinen Körper gut kennen, um meine Vorlieben zu kennen und sie auch ausleben zu können. Ich muss mich auch fragen, wie und wo ich meine Sexualität auslebe, also ob ich meine Sexualität mit anderen, in einer Partnerschaft, oder alleine leben möchte.

Ich lebe mit Assistenz und die Assistenz bekommt ja zwangsläufig viel aus meinem Leben mit. Ich kann mich weder allein ausziehen, noch Vorbereitungen treffen. Weil ich eben mehr Unterstützung brauche als Menschen ohne Behinderung, bin ich in meiner Sexualität mehr eingeschränkt.

„Ach Behinderte haben Sex?“ Ist meiner Erfahrung nach die erste Reaktion in der Gesellschaft. Darauf folgt meist: Wie soll das gehen, wie willst DU denn SEX haben? Also muss man den Leuten erklären, dass das sehr wohl geht, anatomisch nicht anders funktioniert, es einfach mehr Vorbereitung und Unterstützung bei bestimmten Dingen bedarf, dass man ansonsten aber ein ganz normaler Mensch ist.

(KPr, SSt)

 

 

August 2021

Updates aus dem Freiraum-Team und den Freiraum-Gruppen

Aus dem Freiraum-Team verabschiedet sich unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Lena Grans-Wermers in die Elternzeit. Das ReWiKs-Team wünscht alles Gute und Liebe und freut sich auf ein Wiedersehen!

Gleichzeitig begrüßt das ReWiKs-Team an anderer Stelle zwei neue Freiraum-Begleiterinnen für die Region Berlin, die sich gemeinsam mit den ReWiKs-Mitarbeiter*innen momentan in der Vorbereitung und Planung der Freiraum-Gruppe befinden.

Aufgrund der bisherigen COVID-Einschränkungen, konnten die bereits geplanten regionalen Freiraum-Gruppen in Regensburg, Köln und Stuttgart noch nicht in Präsenz starten. Den Umständen entsprechend bietet das Freiraum-Team deswegen gemeinsam mit einer Freiraum-Begleiterin seit Februar 2021 eine überregionale digitale Freiraum-Gruppe an, an der mittlerweile bis zu 18 Nutzer*innen von Wohnangeboten der Eingliederungshilfe aus verschiedenen Regionen Deutschlands teilnehmen. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat und wird bis zum Ende des Jahres angeboten. Es wurde schon viel über Themen wie Liebe, Beziehungen und Dating, aber auch über Assistenz, Freizeit und wie erwartet über Corona gesprochen.

Davon inspiriert sind auch die Freiraum-Gruppen in Regensburg und Köln digital gestartet, um einen ersten Zugang zu den Bewohner*innen der Wohneinrichtungen zu schaffen. In Köln gibt es eine geschlechtergemischte Freiraum-Gruppe. In Regensburg ist ebenfalls eine geschlechtergemischte sowie eine kleinere Freiraum-Gruppe für Frauen entstanden, da für einige Frauen das Interesse an einem Austausch untereinander besteht. Die jeweiligen Gruppen treffen sich auch hier einmal im Monat online über zoom und haben bereits dreimal stattgefunden.

Momentan befinden sich die Gruppen und die Freiraum-Begleiter*innen in der Sommerpause und starten zunächst im September wieder online. Das Freiraum-Team und die Freiraum-Begleiter*innen hoffen jedoch darauf, dass die Gruppen im Herbst wie angedacht in Präsenz übergehen können.

An dieser Stelle möchte sich das ReWiKs-Team für das Engagement aller Freiraum-Begleiter*innen bedanken, die sich mit viel Mühe, Zeit und Vorbereitung auf die Umstellung zum digitalen Angebot eingelassen haben und die Freiraum-Gruppen durchführen.

(IE)

 

Juli 2021

Diskussion des ReWiKs-Teams zum Film "Because of my body"

Sexualbegleitung und Sexualassistenz können Menschen mit Behinderung die Möglichkeit eröffnen, ihre Sexualität zu leben. Ohne dass die Begrifflichkeiten im Fachdiskurs oder auch in der Öffentlichkeit trennscharf gedacht werden, geht es bei der Begleitung vorrangig um gemeinsamen Körperkontakt, Nähe und die Möglichkeit des Geschlechtsverkehrs, wohingegen bei der Sexualassistenz die Unterstützung von Paaren bei der Realisierung von Sex, Beratung und praktische Unterstützung – z.B. beim Besuch eines Sexshops im Vordergrund stehen. In beiden Fällen handelt es sich um bezahlte sexuelle Dienstleistungen, die der Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung der Klient*innen dienen. In der Beschreibung des Dokumentarfilms „Because of my body“ des Regisseurs Francesco Cannavà heißt es:

„Die 21-jährige Claudia leidet seit ihrer Geburt unter der Fehlbildung Spina bifida, im Volksmund als "offener Rücken" bezeichnet. Nach Jahren voller Diskriminierung und Einsamkeit macht sie sich auf den Weg, ihre Sexualität zu entdecken. Ein sogenannter Sexualassistent soll ihr dabei behilflich sein. Doch dann geraten Claudias Gefühle durcheinander...“

(Der Film lief in der Arte-Mediathek, ist aktuell aber leider nicht mehr verfügbar. Infos zum Film unter: https://bbfilm.tv/en/card/because-of-my-body)

Mitarbeiter*innen des ReWiKs-Teams haben sich diesen Film angesehen und stellt fest:

  • Claudia wird in weiten Teilen des Films bevormundet und ihre Selbstbestimmung massiv eingeschränkt. Das durchgängig gezeigte Machtfälle zwischen ihr und ihrem Umfeld scheint sowohl durch ihre körperliche Beeinträchtigung als auch durch ein Frauenbild geprägt zu sein, das einen selbstbewussten Umgang mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen weitgehend negiert.
  • Auch im Kontakt mit dem Sexualassistenten hat nicht sie die Entscheidungsmacht – weder über die grundsätzliche Gestaltung der Beziehung, noch über die konkreten sexuellen Situationen.
  • Es wird ein Bild von Sexualassistenz vermittelt, das nicht ihrer originären Idee entspricht und auf der Grundlage einer unklaren Rechtslage in Italien von einer elementaren Diffusität bzgl. ihres Auftrags, ihres Ziels und der Rollen von Nutzerin und Anbieter geprägt ist.
  • Für eine realistischere und Selbstbestimmung tatsächlich ermöglichende Darstellung empfehlen wir eine Dokumentation über Sexualbegleitung in Deutschland am Beispiel der Begleiterin Edith Arnold: https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-die-beruehrerin-100.html

Da sexuelle Selbstbestimmung immer auf der Erfahrung und Ermöglichung von Selbstbestimmung fußt, möchten wir zudem auf den absolut hörenswerten Podcast verweisen, den DIE NEUE NORM unter dem Titel „Behindertenwohnheime - Realität und Alternativen“ am 28.05.2021 auf BR2 veröffentlicht hat:

Nachdem vier Bewohner*innen in einem Pflegeheim in Potsdam getötet wurden, ist der mediale Aufschrei verklungen. Wir beleuchten in unserem Bayern 2-Podcast, wie über die Tat berichtet wurde. Außerdem stellen wir uns die Frage, welche strukturellen Probleme in solchen Einrichtungen herrschen und welche alternativen Wohnformen es gibt.

https://podcasts.apple.com/de/podcast/pdf-behindertenwohnheime-realit%C3%A4t-und-alternativen/id1499951166?i=1000523387072

 

(SJe)

 

 

Juni 2021

Befragung „Digitalisierung und Medienbildung in Wohnangeboten der Eingliederungshilfe“

 

Bis 15.07.21  hatten Mitarbeiter*innen aus Wohnangeboten der Eingliederungshilfe die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Befragung, die auf das Thema digitale Teilhabe und Infrastruktur in diesen Einrichtungen abzielt.

Hier gelangen Sie zur Website: https://hu.berlin/dig_teilhabe

 

Neue ReWiKs-Lots*innen erweitern die sexuelle Selbstbestimmung im Lebensbereich Wohnen der Eingliederungshilfe

 

Die ReWiKs-Lots*innen Fortbildung in Oranienburg/Berlin und Hamburg ist in diesem Monat nach der erfolgreichen Teilnahme an der Abschlussveranstaltung beendet. Fast 50 neue ReWiKs-Lots*innen gehen mit dem ReWiKs-Medienpaket und einer Erkenntnis im Gepäck aus den abwechslungsreichen online-Veranstaltungen: "Die eigentliche Arbeit rund um Themen der sexuellen Selbstbestimmung in den Organisationen fängt nun richtig an".

Daher setzen sich viele Lots*innen SMARTE - Ziele, um den positiven "Flow" aus der Weiterbildung in konkrete Handlungen zu überführen. Diese reichen von Ideen zu themenzentrierten Bildungsangeboten in der jeweiligen Organisation, über neu durchdachte Konzeptionsansprüche, bis hin zu Ideen umfassenderer Organisationsentwicklungsmaßnahmen, um die sexuelle Selbstbestimmung nachhaltig zu erweitern. Das Fortbildungsende ist zugleich der Beginn eines neuen Angebotes für die Teilnehmenden: Die regionale Vernetzung von ReWiKs-Lots*innen zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen in Wohnangeboten. Auch hier wird das Forschungsprojekt zukünftig wirksam: Gemeinsam mit den ReWiKs-Lots*innen werden nun passgenaue regionale ReWiKs-Foren als Vernetzungsangebot zu Themen der sexuellen Selbstbestimmung erarbeitet.

Die Abbildung zeigt die Ergebnisse einer Umfrage unter 25 Fortbildungsteilnehmenden aus der Abschlussveranstaltung am Standort Oranienburg. Der Austausch untereinander, der Reflexionsprozess, die Besprechung ethischer Problemstellungen und die Nutzung bzw. Auseinandersetzung mit den Leitlinien gelingender sexueller Selbstbestimmung gefällt vielen der ReWiKs-Lots*innen sehr. Auch Impulse zur Organisationsentwicklung und die Karikaturen aus dem ReWiKs-Medienpaket gefallen vielen. Es wird deutlich wie breit die angebotenen inhaltlichen Impulse in der Fortbildung sind.

2021_Juni_ Mentimeter-Abfrage_Web.jpg

(AN)

 

Mai 2021

Wir nehmen Abschied von Frank Kühlborn

Über 3 Jahre lang war er Teilnehmer einer Pilot-Freiraum-Gruppe und später auch des Projekt-Beirats und hat mit seinen Ideen, Gedanken und dem offenen Teilen seiner Gefühle sich und Menschen, die in Wohneinrichtungen leben eine Stimme gegeben. Er wollte darauf aufmerksam machen, was verändert werden darf. Auch zukünftig hätte er gerne über diese Dinge erzählt, um sie mit der Welt zu teilen. Er zeigte oft eine so tiefe Dankbarkeit dafür, Teil des Projekts sein zu dürfen, ohne wirklich zu realisieren, wie sehr er es selbst bereicherte. Oft erzählte er von seinen Kämpfen mit seinem Körper, der Liebe und dem Leben und immer wieder durften wir in den Treffen der Freiraum-Gruppe und auch auf der ReWiKs-Abschlusstagung 2018 seinem Humor und seinen ergreifenden, ehrlichen Worten lauschen. Ebenso machte ihn eine immerwährende Offenheit und Neugier für ehrliche Konfrontation und die Impulse der Anderen aus.

Foto_1.jpgTransparent-Bild.png

Danke Frank!

 

Du bleibst uns unvergessen!

(JTr)

 

April 2021

Die Corona-Pandemie als Auslöser für unser Positionspapier

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie erreichten uns im Rahmen des Projektes Berichte und Erfahrungen von sehr herausfordernden Lebenssituationen von Menschen mit Lernschwierigkeiten, die in besonderen Wohnformen leben. Wir sahen uns in der Verantwortung, diese zu erfassen, sichtbar zu machen und auf unseren Projekt-Schwerpunkt, die sexuelle Selbstbestimmung, zu fokussieren. Im gemeinsamen Austausch des Projekt-Teams ist so ein Positionspapier mit dem Titel „Sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in Krisenzeiten“ entstanden. Zukünftig ist geplant, dieses auch in Leichte Sprache übersetzen zu lassen. Die aktuelle Version kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://doi.org/10.5281/zenodo.4736990

(SB)

 

März 2021

Projekt ReWiKs auf dem Kongress Armut und Gesundheit 2021

Unter dem Titel „Partizipation in Projekten zur sexuellen Selbstbestimmung und Bildung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen“ fand am 18.03.2021 das gemeinsame Fachforum des Projekts ReWiKs und des Projekts Herzfroh 2.0 statt (Link zum Abstract).

Das Fachforum widmete sich der Frage, wie Partizipation in (Forschungs-)Projekten umgesetzt, gewollt und gelebt werden kann und wie sich diese Haltung auf die Inhalte, den Verlauf der Projekte sowie die Qualität der Ergebnisse auswirkt.

Der Fokus der Darstellung des Projekts ReWiKs (Powerpoint des Vortrags hier) lag auf der Partizipation im Bereich der Freiraum-Gruppen und der Schilderung der bisher gemachten Erfahrungen. Beim Aufbau der Gruppen wird ein enges partizipatives Vorgehen zwischen Freiraum-Begleitungen und Forscherinnen aus der HU Berlin umgesetzt. Im „Stufenmodell der Partizipation“ nach Wright et al. (2010) entspricht dies der Stufe der „Entscheidungsmacht“, was die höchste Stufe im Bereich der Partizipation ist. Die Freiraum-Begleitungen sind in alle Prozesse beim Aufbau der Gruppen eingebunden. Auch bei der Begleitforschung spielen sie eine wesentliche Rolle, indem Sie die Ergebnisse interpretieren und teilweise mitentscheiden, welche thematischen Fokus die Evaluation bearbeiten soll (zwischen den Stufen „Einbeziehung“ und „Mitbestimmung“).

Das Projekt Herzfroh 2.0 wurde die Projektbeteiligten vorgestellt.

In der auf die Vorstellung der Projekte folgenden Talkrunde berichteten zwei Teilnehmende aus beiden Projekten von Ihren Erfahrungen.

Beide Personen fühlten sich in Ihrer Rolle ernst genommen. Die Zusammenarbeit klappte sehr gut und problemlos. Für Projekte, die die Lebenswelten und Zielgruppe von Menschen mit Behinderungen zum Gegenstand haben, sei es sehr wichtig, dass ein Einbezug von Anfang an stattfinde. Menschen mit Behinderungen sollten in alle Phasen eingebunden sein („nichts über uns ohne uns“). Dabei gebe es viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie dies geschehen könne. Wichtig sei es in partizipativen Projekten eine gute Aufgabenklärung und Rollenbeschreibung zu entwickeln, um Verantwortlichkeiten zu regeln. Dazu befragt, was sie bei der bisherigen Zusammenarbeit im Forschungsprojekt gelernt habe, sagte eine Beteiligte: „Das eine ist die Theorie und das andere ist die Praxis. Und ich glaube wir können nicht ohne einander.“ Die Forschung brauche die Anbindung an die Realität und gleichzeitig sei die Forschung wichtig, damit die Praxis etwas lernen könne.

Aus Sicht von Projekten sei die Partizipation von Akteur*innen es für den Projekterfolg sehr wichtig. Sie können als Türöffner und Brückenbauer für das Projekt in der Praxis und der jeweiligen Region dienen und sorgen dafür, dass relevantes lebensweltliches Wissen in das Projekt und die entstehenden Ergebnisse einfließen kann und diese so passgenauer werden.

 

*Literatur: Wright, M. T., von Unger, H. & Block, M. (2010) Partizipation der Zielgruppe in der Gesundheitsförderung und Prävention. In M. T. Wright (Hrsg.), Partizipative Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention (35-52). Bern: Huber.

(TKr)