HU_Körperdiskurse
HU_ Körperdiskurse
Körper - Differenz - Gesellschaft
Der Körper hat in unserer Gesellschaft eine bis dato nicht gekannte Bedeutung erlangt. "Als ausgestellter, gestaltbarer und gestalteter, verfüg- und verführbarer begegnet er uns täglich im Übermaß. Das Präsentieren und Zurichten von Körpern gehört zu den Punkten, an denen gesellschaftliche Praktiken sichtbar und spürbar werden" (Alloa et al. 2012, 1). Auch wissenschaftlich ist der Körper in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in den Blick des Interesses gelangt. Die seit Anfang der 1990er Jahre konstatierbare Wende hin zum menschlichen Körper wird als somatic turn, corporeal turn oder body turn (vgl. Gugutzer 2006) bezeichnet. Pädagogisch ist die Bedeutung des Körpers für Entwicklung, Bildung und Teilhabe bislang jedoch nur rudimentär beachtet worden, wobei Fragen des differenten Körpers im Zusammenhang mit anderen Diversitätsdimensionen zunehmend in Blick geraten und im Kontext intersektionaler Zugänge gedacht werden.
Auf Grundlage dieser Entwicklungen soll die Dialogreihe HU-Körperdiskurse eine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Perspektiven auf den differenten Körper ermöglichen, der in der Regel als in unerwünschter Weise anders interpretiert wird. Hierbei werden verschiedene fachwissenschaftliche Perspektiven von renommierten Vertreter*innen ihrer Disziplin vorgestellt und in einem sich daran anschließenden diskursiven Format reflektiert. Die unterschiedlichen fachlichen Referenzen (z.B. aus der Soziologie, Philosophie, Kulturwissenschaft, Gender Studies) eröffnen grundlegende Rekonstruktionen von Körper, die dann im Hinblick auf differente Körper weitergedacht werden.
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Die letzte Veranstaltung fand am 15.05.2024, 18:00–20:00 Uhr digital zum Thema "Wem gehört mein Körper? Paradoxien im Pflegealltag" mit Prof.*in Dr. Hartmann-Dörpinghaus und Wiebke Richter statt.