Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Rehabilitationssoziologie

Forschung

 

Laufende Forschungsprojekte

 

VinkA | Mit Vielfalt zum inklusiven Arbeitsmarkt – Aufgaben für das Reha- und Teilhaberecht 

Projektlaufzeit: 09.2024 - 08.2027

Projektförderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

in Kooperation mit

  • Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR)
  • Prof. Dr. Dörte Busch (Zentrum für Sozialforschung Halle; Professur für Zivil- und Sozialrecht, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin)
  • Prof. Dr. Wolfhard Kohte (Zentrum für Sozialforschung Halle)
  • Prof. Dr. Katja Nebe (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit)
  • Prof. Dr. Felix Welti (Universität Kassel, Fachgebiet Sozial- und Gesundheitsrecht, Recht der Rehabilitation und Behinderung)

Projektwebsite der DVfR: https://www.reha-recht.de/vinka#c2435

 

Projektstandort HU Berlin

Projektleitung:  Prof. Dr. Gudrun Wansing

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Ulrike Peters (M.A.), Dr. Tonia Rambausek-Haß

Studentische Mitarbeiterin: Marianna Kussler

 

 

 

Am Projektstandort der HU Berlin werden im Schwerpunkt Fragestellungen der Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen und Migrationshintergrund untersucht.

Hintergrund

Spätestens mit den neuen Zuwanderungen im Rahmen der Fluchtmigration seit dem Jahr 2015 und aktuell im Kontext des Krieges gegen die Ukraine stellen sich erneut und verstärkt Fragen nach der Lebenssituation von (schwer-)behinderten Menschen mit Migrations- und/oder Flucht­erfahrungen und der Verwirklichung ihrer Teilhabe am Arbeitsleben. Zu denken ist aber auch an zugewanderte Menschen (und ihre Nachkommen), die schon seit Jahren oder Jahrzehnten in Deutschland leben und im Laufe des Arbeitslebens gesundheitliche Beeinträchtigungen und (Schwer-)Behinderungen erwerben. Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit Migrationshintergrund seltener Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation beantragen oder in Anspruch nehmen sowie geringere Rehabilitationserfolge und höhere Frühverrentungsquoten aufweisen. Zudem werden „migrationsspezifische Zugangshemmnisse“ beim Zugang zur beruflichen Rehabilitation beobachtet. Unter den Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung ist von einer statistischen Unterrepräsentanz von Menschen mit nicht-deutscher Nationalität im Vergleich zu den Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft auszugehen.

Neben möglichen Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und beruflichen Tätigkeitsmerkmalen kann die Unterrepräsentanz auch auf mögliche (migrations-, beziehungsweise sprach- und bildungsspezifische) Barrieren in der Anerkennung des Schwerbehindertenstatus hinweisen, die mit negativen Folgen für mögliche Ansprüche auf Leistungen der (beruflichen) Rehabilitation einhergehen können.

Die Gestaltung eines inklusiven Arbeitsmarktes, der die Verschiedenheit von Menschen mit Behinderungen anerkennt und ihr (Arbeitskräfte-)Potenzial in einer (Post-)Migrations­gesellschaft berücksichtigt, muss auch die (migrationsspezifischen) Voraussetzungen dieses Personenkreises und hierauf bezogene Barrieren in den Blick nehmen und (Mehrfach-)Diskriminierungen entlang von (zugeschriebenen) sozialen Merkmalen und Zugehörigkeiten (wie Hautfarbe, nationale Herkunft, Religion), verhindern. Zur Förderung ihrer Teilhabe am Arbeitsleben, gilt es zudem das System der beruflichen Rehabilitation migrations- und fluchtsensibel auszugestalten.

 

 

Projektziele

Am Projektstandort HU Berlin soll der Themenschwerpunkt der Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund im Rahmen von drei Teilmodulen bearbeitet werden.

 

Modul A: Repräsentative Daten zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-) Behinderung und Migrationshintergrund (Sekundäranalyse Repräsentativbefragung)

Es soll die quantitative Datenlage zur Erwerbssituation und Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrations­hintergrund verbessert werden, um Informationen über die Verwirklichung eines inklusiven Arbeitsmarktes bzw. der Teilhabe am Arbeitsleben unter besonderer Berücksichtigung des Grundsatzes der Anerkennung der Verschiedenheit von Menschen mit Behinderungen nach Artikel 3 lit. d UN-BRK (hier im Hinblick auf Migrationsaspekte) bewerten und ggf. notwendige politische Maßnahmen ableiten zu können. Hierzu soll eine Sekundäranalyse der im Auftrag des BMAS durchgeführten Repräsentativ­befragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung durchgeführt werden.

 

Modul B: Partizipativ-explorative Studie zu Barrieren und Förderfaktoren der Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund

Modul B: Zur qualitativen Vertiefung und Ergänzung soll zum einen eine partizipativ-explorativ angelegte Studie zu den subjektiven Perspektiven von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund auf ihren Zugang zum Arbeitsmarkt und zum System der (beruflichen) Rehabilitation, auf Barrieren und Förderfaktoren sowie auf notwendige Unterstützung durchgeführt werden. Zum anderen sollen Interviews mit Beratungskräften geführt werden, deren Angebote sich an Menschen mit Behinderungen oder/ und Migrationshintergrund richten, um spezifische Informations- und Beratungsanliegen an den Schnittstellen von Behinderung und Migration zur Teilhabe am Arbeitsleben zu identifizieren. Die Ergebnisse dienen der Ableitung von konkreten Handlungsempfehlungen zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes, der Teilhabe am Arbeitsleben aus Sicht des betroffenen Personenkreises und feldspezifischer Beratungsangebote sowie ggf. deren Verbesserung und Erweiterung.

 

Modul C: Transfer und Vernetzung

Modul C: Der dritte Baustein des Projektschwerpunktes dient dem Transfer der Ergebnisse aus den Modulen A und B in die Praxis sowie der Vernetzung der feldspezifischen Akteure, um den Informationsstand zu verbessern und die Aufklärung zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit (Schwer-)Behinderung und Migrationshintergrund zu unterstützen.

 

 

Publikationen folgen.

 

 

Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht

Die Forschungsergebnisse zum Rehabilitations- Teilhaberecht werden fortlaufend auf der projekteigenen, barrierearmen Internetplattform (www.reha-recht.de) in interdisziplinären Fachbeiträgen für verschiedene Zielgruppen dargestellt und erläutert, teilweise auch in Leichter Sprache. Interessierte Leser:innen sind aufgefordert, sich an der aktuellen Diskussion zu beteiligen, indem sie Fachbeiträge kommentieren können. Darüber hinaus finden in regelmäßigen Abständen moderierte Online-Diskussionen sowie eigene Fachtagungen statt.

 

 

Kontakt:

Humboldt-Universität zu Berlin

Fakultät für Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaften

Institut für Rehabilitationswissenschaften

Georgenstraße 36

10117 Berlin


Prof. Dr. Gudrun Wansing (Projektleiterin)

Tel: 030 2093-66722

gudrun.wansing@hu-berlin.de


Dr. Tonia Rambausek-Haß (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Tel.: 030 2093-66745

tonia.rambausek@hu-berlin.de


Ulrike Peters, M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Tel.: 030 2093-66745

Ulrike.peters.1@hu-berlin.de

 

 

Weitere laufende Forschungsprojekte

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte