Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Pädagogik bei Beeinträchtigungen der körperlich-motorischen Entwicklung

Körper – Differenz – Schule

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Der schulische Unterricht von Lernenden mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ basiert– aufgrund individueller Bedarfe in den Bereichen der Bildung, Versorgung, Pflege und Förderung – auf einer engen Verzahnung diverser Professionen. Die Kollegien an den einzelnen Schulen setzen sich daher idealerweise aus Sonderpädagog*innen, Lehrkräften der Sekundarstufe I und II, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, Betreuer*innen, pädagogischen Unterrichtshilfen und medizinischem Personal zusammen. Darüber hinaus tragen auch Mitarbeiter*innen aus Jugendämtern, dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst, der Schulpsychologie und der Sozialpädagogischen Beratung zu einem engmaschigen Austausch und einer optimalen Förderung bei. Diese multiprofessionellen Teams agieren im besten Fall unter Einbezug der Expertise der Lernenden hinsichtlich ihrer Behinderung und ihrer Diagnosen sowie deren Erziehungsberechtigten. Sie orientieren sich bei der fachlichen Unterrichtung an den Rahmenlehrplanvorgaben eines jeden Bundeslandes undgestalten diese schulischen Settings und differenzierten Unterrichte zu einem angenehmen und offenen Lern- und Lebensraum. Aufgrund der andauernden Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention variieren die räumlichen und personellen Ausstattungen der Schulen noch immer zum Teil erheblich, was zur Folge hat, dass noch nicht alle Barrieren vollständig abgebaut werden konnten. 
 
Die Lehramtsstudierenden der Abteilung „Pädagogik bei Beeinträchtigungen der körperlich-motorischen Entwicklung“ erhalten aufgrund der oben beschriebenen Komplexität und der Verflechtungen aller am schulischen Lernen beteiligten Professionen eine Einführung in inhaltlich vielfältig ausgerichtete Module. Sie erwerben hierbei unter anderem medizinische Grundlagen, um zum einen die Diagnosen der Lernenden verstehen und zum anderen notwendige Handlungsmethodiken für ihre künftig eigenen Unterrichte ableiten zu können. Des Weiteren durchlaufen sie Seminare zur Planung, Durchführung und Reflexion von differenziertem Unterricht unter Einbindung neuer Medien und Hilfsmittel der unterstützten Kommunikation, zum Schulrecht, zum Classroom Management, zur Elternarbeit und vielem mehr. Besondere Höhepunkte stellen die Exkursionen in die Fachräume einer Schulkrankenschwester, in schuleigene Physio- und Ergotherapiebereiche sowie in eine Fachberatung eines Präventionsbeauftragten der Berliner Polizei („Schulpolizist“) dar, welcher anschaulich über Alltags- und Disziplinprobleme, aber auch Krisen bei Jugendlichen informiert und hinsichtlich der Auseinandersetzung mit diesen Themen berät. 
 
Forschungen finden derzeit zum einen im Rahmen einer Promotion zur Leistungsbewertung in heterogenen Lerngruppen in Verbindung mit der Gestaltung von Schulabschlüssen und zum anderen in Form einer Basiserhebung zur Schülerschaft mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ statt.

 

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