Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Rehabilitationswissenschaften

Forschung und Lehre

Schwerpunkte in der Lehre

 

  • Psychologie/Psychotherapie/Seelsorge
  • Inklusive Didaktik
  • Deaf History
  • Taubblindenpädagogik
  • Theorie und Praxis der Unterstützten Kommunikation, des Taktilen Gebärdens und Lormens
  • Konfliktmanagment/Gewaltprävention
  • Lehrer_innengesundheit
  • Vor-/Nachbereitung und Betreuung des berufsfelderschließenden Praktikums (BFP) und des Master-Praxissemesters

 

Aktuelle Forschungs- und Publikationsprojekte (Stand: August 2021)

 

DFG-Programm „Wissenschaftliche Netzwerke - Netzwerk 'Deaf History' im deutschsprachigen Raum. Die Geschichte einer Minderheit im interdisziplinären Austausch“

Ziel des Netzwerkes ist es, ein Forum zu schaffen, das Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Bereichen zum regelmäßigen Austausch zusammenbringt, durch gemeinsame Veröffentlichungen die Sichtbarkeit von Gehörlosengeschichte erhöht und Impulse in andere Zweige der Geisteswissenschaften trägt.

Laufzeit: 2020-2023

Projektleitung: Ph.D. Dr. Marion Schmidt (Universität Göttingen) und Dr. Anja Werner (Universität Erfurt)

Weitere Informationen:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/440231776?context=projekt&task=showDetail&id=440231776&

 

Publikationsprojekte:

 

  • „Selbstzeugnisse von tauben und schwerhörigen Menschen aus der Landesanstalt Eberswalde (1933-1943)“
  • „Gerettet und ausgegrenzt - Taube und schwerhörige Kinder in Waisenhäusern und Heimen im 19. und 20. Jahrhundert“
  • „Deutsche Gebärdensprache und bimodal-bilingualer (Fach-)Unterricht/Verhältnis von Sprachenunterricht und staatlicher Sprachenpolitik im 19.-21. Jahrhundert“

Um 1850 finden wir in den Unterrichtskonzepten die ersten historischen Vorläufer eines bimodal-bilingualen Unterrichts. Aus einer intern-methodischen Perspektive lässt sich nicht erklären, warum im Rahmen der Pädagogisierungsbestrebungen des 19. Jahrhunderts an der gebärdensprachlichen Eigenkompetenz der Gehörlosen vorbei deren einseitige Anpassung an die Lautsprache der hörenden Mehrheit erfolgte. Rekonstruieren lässt sich schließlich ein Stück negativer Modernisierungsgeschichte, in der staatliche Sprachen- und Minderheitenpolitik sowie professionelle Standesinteressen Gehörlosigkeit psychopathologisch festschrieb (List 1991).

Erst seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist vor allem durch das Empowerment tauber Menschen die Anerkennung der Gebärdensprache, und damit verbunden, die Entwicklung eines eigenen Curriculums vorangebracht worden. Gegenwärtig geht es um die bundesweite Implementierung der Deutschen Gebärdensprache (DGS) als Unterrichtsfach und das Assessment für die Anerkennung der DGS als Fremdsprache.

Erscheint im Sammelband "Fachunterrichtsgeschichte(n)", herausgegeben von Sabine Reh und Joachim Scholz im Klinkhardt-Verlag.