Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Rehabilitationssoziologie

Abbrüche beruflicher Qualifizierungsmaßnahmen in der Rehabilitation

 

Projektleitung: Prof. Dr. Ernst von Kardorff, Dr. Heike Ohlbrecht

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Dr. Alexander Meschnig, Dipl. Päd. (Rehab.) Susanne Bartel, Dipl. Päd. (Rehab.) Yvonne Kasten

Projektförderung: Gefördert durch die Deutsche Rentenversicherung Bund

Projektlaufzeit: 01.2012 - 08.2013

 


Hintergrund

Berufliche Bildungs- und Qualifizierungsmaß-nahmen (§ 33 SGB IX) sind ein zentrales Instrument zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe am Arbeitsleben für chronisch kranke und behinderte Menschen. Angesichts hoher Abbruchquoten beruflicher Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen kommt einer wissenschaftlichen Analyse aus folgenden Gründen eine große Bedeutung zu:

-    individuell: begrenzte berufliche Perspektiven für die RehabilitandInnen nach einem Abbruch

-    institutionell: Passgenauigkeit der Maßnahmen

-    gesellschaftlich: rehaökonomische Relevanz

Im Rahmen der Studie werden Ursachen, Hintergründe und subjektive Beweggründe untersucht, die bei RehabilitandInnen zum Abbruch von Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben führen.

 

Ziel der Untersuchung

Die explorative Studie zielt auf die Identifikati-on der persönlichen, der institutionellen und prozessproduzierten Gründe und Ursachen für den Abbruch von Vollqualifizierungsmaßnah-men zur Teilhabe am Arbeitsleben. Konkret handelt es sich um Einflussgrößen, wie z. B. Motivation, individuelle Bildungs- und Berufsverläufe, institutionelle Bedingungsfaktoren und zuweisungsbedingte Aspekte sowie deren Wahrnehmung aus Sicht der Beteiligten, die zum Abbruch von Qualifizierungsmaßnahmen führen.

Teilnehmerbezogen geht es um eine empirisch gesättigte und theoretisch fundierte Entwick-lung von Kriterien zur Früherkennung von Abbruchrisiken und um Empfehlungen zu einer gezielten, akzeptierten und aus den For-schungsergebnissen begründeten rechtzeiti-gen und individuell passfähigen Unterstützung gefährdeter TeilnehmerInnen (Abbruchmana-gement). Organisationsbezogen ist es Ziel, institutionelle und prozessbedingte Optimierungsmöglichkeiten der Angebote unter Be-rücksichtigung der Sichtweisen der TeilnehmerInnen und der Akteure auf Anbieterseite auf-zuzeigen.


Forschungsdesign

Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt mittels unterschiedlicher Methoden der qualitativen und quantitativen Sozialforschung. Hierzu kommen folgende Erhebungsmethoden zum Einsatz:

•    Fragebogenerhebung in laufenden und neu beginnenden Kursen

•    Episodische Leitfadeninterviews mit KursteilnehmerInnen und „AbbrecherInnen“

•    Experteninterviews mit Einrichtungs- und UnterrichtsleiterInnen

•    Fokusgruppen mit MitarbeiterInnen des Reha-Teams

•    Gruppendiskussionen mit KursteilnehmerInnen

 

Laufzeit: bis 08/2013

 

Endbericht

 

Publikationen

Bartel, S., Kardorff, E. v., Kasten, Y. Meschnig, A. & Ohlbrecht, H. (2013): Verläufe beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen - Ergebnisse einer Teilnehmerbefragung in Berufsförderungswerken und freien Bildungsträgern. Tagungsband 22. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 276-278.

Meschnig, A., Bartel, S. & Kardorff, E. v. (2015): Individuelle und kontextbezogene Ursachen von Abbrüchen beruflicher Qualifizierungsmaßnahmen. Die Rehabilitation, 54 (3), 184-189.

 

Kontakt

 

Humboldt-Universität zu Berlin

Philosophische Fakultät IV

Institut für Rehabilitationswissenschaften

Invalidenstr. 110, 10115 Berlin

 

Susanne Bartel, Dipl.-Päd. (Rehab.)

Tel.: (030) 2093 7301

E-Mail: susanne.bartel@hu-berlin.de

 

Yvonne Kasten, Dipl.-Päd. (Rehab.)

Tel.: (030) 2093 7419

E-Mail: yvonne.kasten@hu-berlin.de

Dr. Alexander Meschnig

Tel.: (030) 2093 7302

E-Mail: alexander.meschnig@hu-berlin.de