Abschlussprüfungen und Abschlussarbeiten
Hallo Zusammen,
wenn Sie Ihre Bachelor- oder Masterarbeit in der Fachabteilung Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Lernens und Allgemeine Rehabilitationspädagogik schreiben möchten, sind Sie dazu herzlich willkommen. Im Folgenden werden grob die entsprechenden MileStones für eine Zusammenarbeit skizziert. (Unten finden Sie Hinweise zu potentiellen Themen.)
- Zunächst stehen Ihnen die Mitarbeiter*innen der Fachabteilung als Ansprechpartner*innen zur Verfügung. Wenden Sie sich mit ersten inhaltlichen Ideen für ein Projekt – insbesondere, wenn sich diese Ideen direkt aus einer Lehrveranstaltung ableiten – an die entsprechende Kolleg*in, um erste Überlegungen zu konkretisieren. Für allgemeine Fragen im Kontext des Spektrums der Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Lernens und Allgemeine Rehabilitationspädagogiksteht Ihnen Hubertus Redlich (hubertus.redlich[at]hu-berlin.de) zur Verfügung.
- Im Institut für Rehabilitationswissenschaften findet jeweils zu Semesterbeginn (in der Regel Mitte März und Mitte September) ein zentrales Verfahren zur Verteilung von Abschlussarbeiten auf Arbeitsbereiche und Gutachter*innen statt. Hier müssen Sie sich mit einem Mini- Exposé, welches Thema und Fragestellung skizziert und (fakultativ) die Wunschbetreuung beinhaltet, bewerben. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Instituts für Rehabilitationswissenschaften (IfR) in der Rubrik „Studium" unter Aktuelle Informationen bzw. "Abschlussarbeiten am IfR".
- Im Verfahren erhalten Sie eine Erst- und Zweitgutachter*in. Wenn Ihre Wunschbetreuer*in Mitarbeiter*in unserer Arbeitsgruppe ist, die entsprechenden Kapazitäten vorhanden sind und Ihrem Wunsch entsprochen werden kann, wird i.d.R. auch das Zweitgutachten von einer Mitarbeiter*in unserer Arbeitsgruppe übernommen. Beachten Sie: Ein Mitglied dieses Gutachter*innen- Konsortiums muss professoral sein. Als Erst- oder Zweitgutachter*in ist demnach automatisch der*die Professurinhaber*in Gutachter*in.
- Besuchen Sie in diesem Fall bitte ‚unser‘ Kolloquium (oder eines von zweien). Hier finden Sie Unterstützung zu allgemeinen Fragen der organisatorischen und inhaltlichen Durchführung eines entsprechenden Projektes; insbesondere zur Konzeption einer Studie und dem Verfassen eines Exposés.
- Für MA-Studierende: Wenn Sie überlegen, Ihr Lernforschungsprojekt (LFP) und die MA-Arbeit zu verknüpfen, setzen Sie sich bitte nach Möglichkeit vor der Konzeption des LFP mit Ihrer (potentiellen bzw. Wunsch-) Erstgutachter*in in Verbindung, um die damit verbundenen Chancen und Probleme zu besprechen.
- Bevor Sie Ihre Arbeit bei Prüfungsbüro/-ausschuss anmelden können, stimmen Sie mit der Erstgutachter*in ein Exposé ab, welches die wesentlichen Momente Ihrer Studie bereits benennt und konzeptioniert. Dieses Exposé sollte ca. 3 bis 4 Wochen vor dem (geplanten) Termin der Anmeldung finalisiert sein. Legen Sie das mit der Erstbetreuer*in abgestimmte Exposé auch der Zweitgutachter*in vor. Dann erhalten Sie die Unterschriften der Gutachter*innen auf dem „Antrag auf Zulassung der XX- Arbeit“.
- Entsprechend Ihrer Prüfungsordnung haben Sie dann Zeit, die Studie durchzuführen und zum Abgabedatum abzugeben. Bitte berücksichtigen Sie, dass es laut ZSP- HU nach Abgabe ca. 3 Monate dauert, bis ihr Zeugnis ausgestellt wird. Diese Zeit wird für Begutachtung und Verwaltungsvorgänge benötigt.
Im Folgenden finden Sie einige Erläuterungen und Hinweise dazu, wie Sie das Thema Ihrer Abschlussarbeit auswählen können und welche Gutachter*innen welche Themen am besten betreuen können.
Allgemein gilt: Studierende profitieren von Betreuungen dann besonders, wenn das Thema und der gewählte methodische Zugang zu bisherigen Forschungen, Publikationen und Arbeitsgebieten der (Wunsch-)Betreuer*in passen. Informationen dazu finden Sie auf den (individuellen) Homepages der Mitarbeiter*innen unserer Fachabteilung. Auf Basis derlei Anregungen können Sie also selbstständig Thema und Fragestellung entwickeln und sich eine entsprechende Betreuer*in wählen bzw. wünschen.
Grundsätzlich können (alle) Themen für Abschlussarbeiten (Bachelor und Master) auf Vorschlag der Studierenden betreut werden, die entweder für den Bereich der Allgemeinen Rehabilitationspädagogik und*oder den der Pädagogik bei Beeinträchtigung des Lernens einschlägig sind. (Betreuer*innen sind dann insbesondere die Professurinhaber*in/ -vertreter*in sowie Grit Wachtel.)
In der folgenden Tabelle finden Sie darüber hinaus noch einige spezifische Themen:
(Ober-)Thema (Forschungsprojekt) (Zunächst werden Themen*Projekte gelistet, die eher Allgemeine Rehabilitationspädagogik (ALL) zuzuordnen sind; dann Folgen Themen*Projekte aus dem Fachrichtung Pädagogik bei Beeinträchtigung des Lernens (PbBdLs); beachten Sie ggfs. Die Forderung nach einem Fachrichtungsbezug in Ihrer Studienordnung) |
Ansprechpartner*in (Prüfungsberechtigung) ggfs. Hinweise zur Methodische Herangehensweise (vgl. u.a. Roos & Leutwyler, 2017) |
Professionalisierung für eine inklusive Schule (z.B. mit Focus auf Einstellungen, subjektive Theorien, heterogenitätssensibles Handeln, Reflexionsfähigkeit (Habitusreflexion), Beziehungsarbeit, Feedback) (ALL) |
Ellen Brodesser (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten Grit Wachtel (BA & MA) Theoretische und empirische, qualitative Arbeiten
|
Lehrkräftebildung/ Lehrer*innenhandeln im inklusiven Unterricht (z.B. Inklusive Didaktik, Adaptive Lehrkompetenzen, Kooperationen, Lern- und Professionalisierungsprozesse im Kontext inklusiver pädagogischer Praxis) (ALL) Partizipation von Kindern und Jugendlichen in inklusiven (schulischen) Kontexten (ALL/ PbBdLs) |
Ellen Brodesser (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten Simon Reisenbauer (unter Vorbehalt) (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten
|
Organisationsentwicklung/ Schulentwicklung (z.B. Fragen zu Organisation und Weiterentwicklung von inklusiven Schulen und Unterricht, Rahmenbedingungen für (schulische) Inklusion, Einstellungen verschiedener Akteur*innen (Pädagog*innen, Schüler*innen, Eltern etc.)) (ALL) |
Ellen Brodesser (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten
|
Inklusive Schul- und Organisationsentwicklung aus internationaler Perspektive (ALL) s.o.; ferner: Internationale Perspektiven auf inklusive Bildung (u.a. bezogen auf gesellschaftspolitische Diskurse und pädagogische Praxis) |
Simon Reisenbauer (unter Vorbehalt) (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten |
(Bildungs-)Gerechtigkeit (z.B. Armut und Lernen, Migration und Bildung, bildungsrelevante Kapitalien, primäre und sekundäre Herkunftseffekte, Hilfeleistungen für Kinder aus benachteiligten Familien) (ALL/ PbBdLs) |
Ellen Brodesser (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten |
Familien mit Kindern mit Beeinträchtigungen und Behinderung (ALL) |
Grit Wachtel (BA & MA) Theoretische und empirische, qualitative Arbeiten |
Bilder des Unterrichts – Bilder von Unterricht (Projektverbund) (z.B. Analyse und Gestaltung von inklusiven Lernumgebungen, Vignettenlektüren (Schratz u.a. 2012; Schratz 2019, Lippitz 2003), Fotogrammanalysen (Martens & Asbrand 2018); Gruppendiskussionen (Dokumentarische Methode; Kleemann u.a. 2013); unterrichtsbezogene Differenzforschung (Rödel, 2018)) (ALL/ PbBdLs) |
Hubertus Redlich (BA & MA) (FoWerk) Empirische Re*konstruktive Unterrichtsforschung (Budde u.a. 2017); Dokumetarische Methode (Kleemann u.a. 2013) Simon Reisenbauer (unter Vorbehalt) (BA & MA) Empirische Re*konstruktive Unterrichtsforschung (Budde u.a. 2017); Ethnographie(n) |
Partizipative Forschung (ALL) |
Simon Reisenbauer (unter Vorbehalt) (BA & MA) |
Didaktisch-methodische Fragestellungen des Unterrichts unter besonderer Berücksichtigung von Schüler*innen mit erheblichen Lernschwierigkeiten - unabhängig vom schulischen Setting (gerne auch in Verknüpfung mit einem Ihrer studierten Unterrichtsfächer) (PbBdLs) Hinweis: Fragestellungen in diesem Bereich eignen sich i.d.R. besser für MA-Arbeiten, da Sie sich dann bereits intensiver mit didaktischen Fragen beschäftig haben |
Grit Wachtel (BA & MA) Theoretische und empirische, qualitative Arbeiten
|
Diagnostik/ Lern- und Leistungsentwicklung von Kindern mit Förderbedarf Lernen (z.B. formative Diagnostik als Lernbegleitung, Statusdiagnostik als Feststellung von Förderbedarfen, institutionelle Diskriminierung, Überschneidungsbereiche und Unschärfen in der Diagnostik LB) (ALL/ PbBdLs) |
Ellen Brodesser (BA & MA) Theoretische und empirische Arbeiten |
Förderkonzepte und Interventionen bei erheblichen Lernschwierigkeiten (PbBdLs) |
Grit Wachtel (BA & MA) Theoretische Arbeiten; systematisches Review vorliegender empirischer Daten |
Schulische Berufsvorbereitung für Schüler*innen mit dem Schwerpunkt Lernen (PbBdLs) |
Grit Wachtel (BA & MA) Theoretische Arbeiten; systematisches Review vorliegender empirischer Daten |
Aus Geschichte(n) Lernen (Projekt) (ALL/PbBdLs) z.B. Analysen*Rekonstruktionen der Darstellung von (Lern-) Behinderung in (digitalen) Medien, Kunst und Kultur (Inszenierung, Narrative, Identifizierung); kulturelle Modellierung von Behinderung (Waldschmidt 2005)) |
Hubertus Redlich (BA & MA) (FoWerk) Kulturwissenschaftliche (Medien-)Analysen |
Lernen & Lernen in institutionellen Kontexten (Projekt) (Fragestellung: Was versteht wer warum unter dem Begriff Lernen?) (PbBdLs) |
Hubertus Redlich (BA & MA) (FoWerk) theoretische Analysen/ qualitative Forschung |
Quellenangaben:
Budde, Jürgen, Dlugosch, Andrea & Sturm, Tanja (Hrsg.). (2017). (Re-)Konstruktive Inklusionsforschung. Differenzlinien - Handlungsfelder - empirische Zugänge (Studien zu Differenz, Bildung und Kultur, v.5, 1st ed.). Opladen: Verlag Barbara Budrich. Kleemann, Frank, Krähnke, Uwe & Matuschek, Ingo. (2013). Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung in die Praxis des Interpretierens (2., korrigierte und aktualisierte Aufl.). Wiesbaden: Springer VS. Lippitz, W. (2003): Differenz und Fremdheit: Phänomenologische Studien in der Erziehungswissenschaft. Frankfurt/M.: Lang. Martens, Matthias & Asbrand, Babara. (2018). Dokumentarische Unterrichtsforschung. In M. Heinrich & A. Wernet (Hrsg.), Rekonstruktive Bildungsforschung. Zugänge und Methoden (Rekonstruktive Bildungsforschung, Band 13, S. 11–24). Wiesbaden: Springer VS. Radtke, Peter. (2003). Zum Bild behinderter Menschen in den Medien. Aus Politik und Zeitgeschichte (08), 7–12. Rödel, S. S. (2018): Negative Erfahrungen und Scheitern im schulischen Lernen. Phänomenologische und videographische Perspektiven. Wiesbaden: Springer. Roos, Markus & Leutwyler, Bruno (2017). Wissenschaftliches Arbeiten im Lehramtsstudium. Recherchieren, schreiben, forschen. 2., überarbeite Aufl. Bern: Hogrefe. Schratz, M.; Schwarz, J. F. & Westfall-Greiter (2012): Lernen als bildende Erfahrung. Vignetten in der Praxisforschung. Innsbruck: Studienverlag. Schratz, M. (2019): Erkundung von Qualität lernseits von Unterricht. In Steffens, U.; Messner, R. (Hrsg.), Unterrichtsqualität: Konzepte und Bilanzen gelingenden Lehrens und Lernens. Band 3 von Grundlagen der Qualität von Schule. Münster: Waxmann, S. 313-328. Waldschmidt, Anne. (2005). Disability Studies: individuelles, soziales und/oder kulturelles Modell von Behinderung? Psychologie und Gesellschaftskritik 29 (1), 9–31.
|
Allgemeine Hinweise zu Prüfungsthemen, die entsprechenden Literaturempfehlungen sowie Leitfäden für das Anfertigen wissenschaftlicher Hausarbeiten entnehmen Sie bitte dem Bereich Materialien.