Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Pädagogik bei Beeinträchtigungen der körperlich-motorischen Entwicklung

Geschlecht – Sexualität - Selbstbestimmung

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Alle Menschen haben das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Menschen mit Behinderungen erfahren jedoch häufig Einschränkungen bei dem Versuch, ihre Bedürfnisse nach Liebe und selbstbestimmter Sexualität zu verwirklichen. Ausgehend von einem breiten Verständnis von Sexualität, das u. a. Aspekte wie Liebe, Partnerschaft, Elternschaft und sexuelle Vielfalt beinhaltet, werden in der Abteilung KME innerhalb der Lehre und Forschung die Themen Sexualität, Selbstbestimmung und Behinderung aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung thematisiert und bearbeitet.

Die Auseinandersetzung mit der Thematik erfolgt im Rahmen der Lehre auf entwicklungspsychologischer, soziologischer und pädagogischer Ebene, wobei die Handlungsfelder Schule und Wohneinrichtungen besondere Berücksichtigung finden. Ziele sind die Förderung der kritischen Auseinandersetzung mit normativ geprägten Vorstellungen von Sexualität im Kontext von Behinderung sowie mit der eigenen Haltung unter der Vermittlung theoretischer Grundlagen. Die Studierenden erhalten zudem Einblicke in themenbezogene Forschungstätigkeiten der Abteilung.

Im Rahmen der Forschung zielen die Aktivitäten der Abteilung auf positive Veränderungen im Lebensbereich Wohnen von Menschen mit Lernschwierigkeiten, die schließlich zu einer Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung dieser Menschen führen sollen. Das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geförderte Forschungsprojekt ReWiKs (Reflexion, Wissen, Können als Bausteine für Veränderungen) befindet sich aktuell in der zweiten Förderphase (Juni 2019 – Dezember 2023). Die Projektaktivitäten richten sich an verschiedene Akteur*innen im Lebensbereich Wohnen: Fortbildungen dienen der thematischen (Weiter-)Qualifizierung von Fachkräften (z.B. Mitarbeitende, Leitungskräfte in Wohnangeboten der Eingliederungshilfe) und der Anregung von Organisationsentwicklungsprozessen. Mit dem Format „Freiraum: Sexualität + ICH“ werden Möglichkeiten für Menschen mit Lernschwierigkeiten geschaffen, sich außerhalb der Wohneinrichtung zu begegnen und über Themen rund um Sexualität und Selbstbestimmung auszutauschen. Der partizipative Forschungsansatz sieht die Beteiligung der Zielgruppen in verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses vor. Grundlage für diese Aktivitäten ist das ReWiKs-Medienpaket: Eine umfangreiche Materialsammlung zum Themenkomplex Sexualität und Selbstbestimmung, die in den Jahren 2014 bis 2019 entwickelt wurde und von der BZgA herausgegeben wird.

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Details zum Projekt ReWiKs

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