Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Sehens

FAQ Häufige gestellte Fragen


Welche beruflichen Perspektiven bietet der Förderschwerpunkt Sehen?

Die Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Sehens bietet insbesondere im Lehramt sehr gute berufliche Perspektiven. Bereits jetzt besteht eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Lehrkräften in den Förderschulen. Durch den Paradigmenwechsel hin zu einem inklusiven Schulsystem wird der Bedarf im Förderschwerpunkt Sehen weiter ansteigen. Da lediglich ein Viertel der Bundesländer im Förderschwerpunkt Sehen ausbildet, ist die länderübergreifende Stellenwahl in der Regel unproblematisch.

Welche weiteren Berufsfelder gibt es für Fachkräfte im Förderschwerpunkt Sehen?

Neben Schulen suchen Frühfördereinrichtungen, Berufsbildung- und Berufsförderungswerke, öffentliche und private Beratungseinrichtungen, Werk- und Förderstätten für Menschen mit Behinderung, Einrichtungen der Blindenseelsorge oder auch in Senioren- und Wohnheimen nach qualifizierten Fachkräften im Bereich Sehen. Außerdem vertreten Menschen mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigung ihre Interessen in verschiedenen Selbsthilfeorganisationen, die zum Teil bundesweit organisiert und flächendeckend aktiv sind. Innerhalb der Selbsthilfe gibt es zahlreiche Arbeitsplätze für qualifizierte Fachkräfte mit und ohne Behinderung. Schließlich gibt es Stellenangebote im Bereich der assistiven Technologien bei Medienzentren, Hilfsmittelanbietern, Entwicklern und Softwareentwicklern im Bereich der Zugänglichkeit und Softwareergonomie.

Welches allgemeine Fach soll ich in Kombination mit Sonderpädagogik wählen?

Das allgemeine Fach kann ganz nach den persönlichen Neigungen und Vorlieben gewählt werden. Aktuell ist die Situation im Bereich Sehen so angespannt, dass der Förderschwerpunkt allein als Einstellungsgrund ausreicht. Die Schulen suchen explizit nach Sonderschullehrkräften und freuen sich über den Bonus des allgemeinen Fachs. Durch die angestrebte Erhöhung der Inklusionsquote ist davon auszugehen, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird.

Welche sonderpädagogische Fachrichtung soll ich mit dem Förderschwerpunkt Sehen kombinieren?

Bei einer rein pragmatischen Entscheidung empfiehlt sich die Wahl eines "großen" Förderschwerpunkts als zweite Fachrichtung in der Sonderpädagogik, da sich hierdurch die breitesten beruflichen Möglichkeiten eröffnen. Auch aus pädagogischer und didaktischer Sicht spricht einiges für eine solche Kombination, da statistisch gesehen der Förderbedarf Sehen häufiger in Kombination mit den „größeren“ Förderschwerpunkten auftritt.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Kombination Sehen/Hören?

Die Förderschwerpunkte Sehen und Hören, die häufig unter dem Begriff duale Sinnesbehinderung subsumiert werden, sind zwei unabhängige Fachbereiche mit eigenen pädagogischen und methodischen Konzepten. Ein wesentlicher Zusammenhang besteht darin, dass die jeweiligen Kompensationsstrategien in der Regel auf die komplementären Sinnesorgane aufbauen.

Die verhältnismäßig selten vorkommende Hörsehbehinderung oder Taubblindheit führt zu einem eigenen sehr differenzierten Förderbedarf, der sich vor allem methodisch stark von den Konzepten der Förderschwerpunkte Sehen und Hören unterscheidet. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gebärdensprach- und Audiopädagogik bieten wir hierzu Spezialisierungsseminare an.

Welche Bedeutung nimmt das Sehen bei Menschen mit einer Mehrfachbehinderung ein?

Eine Beeinträchtigung des Sehens tritt häufig als Teil einer Mehrfachbehinderung auf. Aufgrund der Schwere der Mehrfachbehinderung wird die Sehbeeinträchtigung oftmals jedoch zu spät oder gar nicht berücksichtigt. Sehen kann wesentlich zur kognitiven und motorischen Entwicklung beitragen, weshalb hier eine gezielte Sehförderung besonders wichtig und wirkungsvoll ist. Entsprechende Strategien und Konzepte zur Diagnostik und Sehförderung sind Teil des Studiums. Bei diesem Interessensschwerpunkt empfiehlt sich eine Kombination mit der Fachrichtung geistige Entwicklung oder körperliche und motorische Entwicklung.

Welche Vorkenntnisse sind für den Förderschwerpunkt Sehen notwendig?

Für das Studium des Förderschwerpunkts Sehen sind keine Vorkenntnisse notwendig.

Ist ein Vorpraktikum für notwendig?

Ein Vorpraktikum ist nicht notwendig.

Benötige ich Vorkenntnisse in Braille?

Für das Studium sind keine Vorkenntnisse in Braille notwendig. Im Seminar zu den theoretischen Grundlagen der Fachrichtung lernen die Studierenden das visuell orientierte Lesen und Schreiben der Deutschen Blindenvollschrift beginnend bei 0.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Förderschwerpunkt Sehen zu studieren?

Der Förderschwerpunkt Sehen kann am Institut für Rehabilitationswissenschaften in den Lehramtsstudiengängen für die Grundschule, die Integrierte Sekundarschule/Gymnasium oder die berufliche Schule studiert werden. Studierende anderer sonderpädagogischen Fachrichtungen laden wir ein, den Förderschwerpunkt Sehen im Rahmen der freien Vertiefung kennenlernen. Außerdem stehen die Veranstaltungen der Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Sehens den Studierenden der Rehabilitationspädagogik zur Vertiefung und Spezialisierung offen.

Wie hoch ist der NC für die Zulassung zum Studium?

Detaillierte Angaben zum NC finden Sie auf der Webseite der HU. Hierbei handelt es sich aber lediglich um eine Orientierung, da in der Regel durch die verschiedenen Nachrückverfahren eine Zulassung auch mit einem deutlich schlechteren NC möglich ist.

Welche Nebenjobs gibt es für Studierende?

Die Nachfrage nach Einzelfallhilfe und persönlicher Assistenz ist nach wie vor höher als das Angebot und wird weiterhin zunehmen. Neben solchen Tätigkeiten gibt es in Regel auch diverse Stellen für studentische Hilfskräfte an unserem Institut.